Affeln. .
Irgendwo zwischen Frankfurt und Brisbane befinden sich heute der 19-jährige Affelner Niklas Kreikebaum und die gleichaltrige Werdohlerin Svenja Gareis. Sie sind dabei, sich einen Wunsch zu erfüllen – ein halbes Jahr Australien.
Nach einem siebenstündigen Zwischenstopp in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul führt der Flug weiter nach Brisbane an der Westküste Australiens. Da soll das Abenteuer in Down Under für die beiden Sauerländer beginnen, in einem Land, das größer als Europa ist. Niklas Kreikebaum schwärmt schon seit langer Zeit davon und in Svenja Gareis fand er schnell einen Fan von Australien. Die 19-jährige gute Freundin sagte sofort zu.
Nach rund 17000 km
Landung in Brisbane
Schon Monate vor dem Abflug gestern Abend in Frankfurt gab es viele Dinge zu klären. „Der organisatorische Aufwand ist schon enorm, doch das haben wir gerne getan“, erzählt der Affelner. Da musste ein Visum, ein neuer Reisepass und ein internationaler Führerschein besorgt werden, Versicherungen wurden abgeschlossen, doch „Impfungen brauchten wir nicht“. Vor dem Abflug musste genau auf das mitzunehmende Gewicht des Gepäcks geachtet werden und bei der Einreise in Australien ist es bei der Länge des Aufenthalts erforderlich, eine gewisse Geldsumme vorzuweisen.
Wenn die beiden jungen Sauerländer irgendwann heute Abend mitteleuropäischer Zeit nach 24 Stunden und fast 17 000 Kilometern in Brisbane landen, werden sie von der Organisation Travelworks in Empfang genommen, die Reisen von Deutschland nach Australien für junge Leute anbietet unter dem Motto „Work and Travel“ (Arbeit und Reise). In drei Tagen werden sie dann fit gemacht für den halbjährigen Sommeraufenthalt auf dem fünften Kontinent. Solange wohnen sie in Hostels. „Wir lernen dann, wie man einen Job bekommen kann, wie man sich in Australien bewirbt.“
Nach den drei Tagen ist das Duo auf eigene Beinen gestellt. „Zunächst wollen wir nördlich in Richtung Barrier Reef an der Küste entlang“, erzählt Niklas Kreikebaum von den Reiseplänen. Zwischendurch, so der Plan, wollen sie immer wieder arbeiten. „Es ist Sommerzeit, da sind immer Jobs auf einer Farm möglich.“
Weihnachten in
Sydney verbringen
Hier soll das Reisegeld immer aufgefüllt werden, denn die Beiden haben noch viel vor. „Zu Weihnachten und Neujahr wollen wir in Sydney sein“, haben sie sich vorgenommen, dann geht es weiter nach Melbourne. „Vielleicht klappt ja zwischendurch auch noch ein Abstecher nach Neuseeland.“ Die rund 2500 Kilometer muten nach den Tausenden von Kilometern für Flug und Reise durch das Land fast wie ein Katzensprung an.
SWIS informiert
Um eine zuverlässige Prognose beim Winterdienst zu erstellen sind weitere Hilfsmittel wie Wetterradar erforderlich.
In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wetterdienst wurde ein soeganntes „Straßenzustands- und Wetterinformationssystem“ (SWIS) entwickelt, das eine regionale Prognose der Wetterentwicklung anbietet.
Leitstellen der Polizei und der Rettungsdienste haben ebenfalls Zugriff darauf.
Fest eingeplant und im Preis schon eingeschlossen ist zum Abschluss der Reise ein Flug in das rund 4000 Kilometer entfernt liegende Südseeparadies der Fidschi-Inseln. „Dort wollen wir dann noch einmal eine Woche richtig Urlaub machen“, freuen sich die Beiden auf den krönenden Abschluss, ehe der Flug zurück in den Frühling nach Deutschland erfolgt.
Doch bis dahin wird noch viel Schweiß fließen, denn das Duo reist auf der anderen Seite unserer Erdkugel in den Frühling und der heiße Sommer steht vor der Tür. „Das ist uns durchaus bewusst, doch das wollten wir so. Nach dem Abschluss des Abiturs fanden wir diesen Zeitpunkt am besten. Wir wollen dort auch ein bisschen Lebenserfahrung sammeln, ein bisschen lernen, wie es ist, wenn man auf sich selbst gestellt ist.“ Mit dem Englisch haben beide keine Probleme und „ich hoffe, den australischen Slang werden wir bald beherrschen.“
Nach der Rückkehr wollen sich dann beide auf ihr Studium stürzen. Doch die Erfahrungen und Eindrücke, die sie in Australien sammeln konnten, kann ihnen dann keiner mehr nehmen.