Brisbane/Airlie Beach. .
Stickige Nächte unter Deck, knallgrüne Tropenlandschaft und ein gestohlener Campingbus: Der Heiligenhauser Jan Falke tourt weiter durch Australien und berichtet in der WAZ von seinen Erlebnissen.
Von Brisbane machten wir uns auf die Reise die Ostküste hinauf bis nach Airlie Beach. Dort startete ich mit dem Bus zu einer Bushwalk-Tour durch den Conway-Nationalpark. Dort bin ich über einen Berg gewandert, mit traumhafter Aussicht auf das türkis schimmernde Meer und mit Blick auf einige der Whitsunday Islands. Nachdem ich mich auf einem schmalen Weg durch den Busch geschlängelt hatte, gelangte ich an einen groben Korallenstrand und folgte ihm noch bis zu den Klippen, die ich letztendlich mit einigen Kletterkünsten auch überwand. Zwischen den Klippen auf einem Felsvorsprung legte ich eine kleine Rast ein und genoss die Landschaft, die aus knallgrünem Tropenwald in schwarze Felsen und wiederum in türkisfarbenes Wasser überging.
Diebstahl
Ich wurde jedoch mit einem unerfreulichen Anruf aus dieser wunderbaren Welt gerissen und musste mit Entsetzen anhören, dass unser Campervan an einem öffentlich Parkplatz mit allen Rucksäcken und Wertsachen gestohlen wurde. Lediglich ich hatte alle meine Sachen bis auf ein Paar Schuhe auf dem Campingplatz in meinem Zelt deponiert. Für die Mädels, mit denen ich durch Australien toure, ist allerdings eine Welt zusammengebrochen. Bereits für den nächsten Tag hatten wir die Whitsunday-Segeltour gebucht, die die Mädels nach dem Bus-Diebstahl nicht antraten – obwohl ihre bereits geleistete Anzahlung damit weg war. Da ich jedoch das Glück hatte, noch alle meine Sachen zu besitzen und die Anzahlung nicht in den Sand setzen wollte, habe ich die Tour alleine angetreten.
Unser 28 Meter langes Boot fasste 28 Personen inklusive Crew und wartete im Hafen. Wir steuerten von dort aus direkt die Inselgruppe an, dabei lernten wir einiges übers Segeln und mussten auch mit anpacken, beispielsweise das große Segel hochkurbeln. An der ersten Insel angekommen konnten wir unsere so genannten „Stingersuits“ (dünner Neoprenanzug zum Schutz vor gefährlichen Quallen, die an der ganzen Ostküste vorkommen) anziehen und am Riff schnorcheln. Die Nacht unter Deck war jedoch alles andere als bequem, die Betten waren sehr klein und eng, es war stickig und heiß. Kurz: Nichts für Leute mit Klaustrophobie!
Unterm Sternenhimmel
Am nächsten Tag ging es zu einem der schönsten Strände Australiens, dem White Heaven Beach, bei dem sich ein großer Fluss aus dem Landesinneren in Serpentinen Richtung Meer schlängelt. Der Strand selbst ist eine große Sanddüne, die bei Ebbe weit ins Meer hineinragt und in dessen Bucht kleine Haie und Rochen schwimmen. Das Wasser war kristallklar und der Sand so weiß und fein, dass meine Füße quietschten, als ich durch den Sand lief.
Mit dem Boot ging es anschließend zum nächsten Tauchspot, an dem nicht nur schnorcheln, sondern auch ein echter Tauchgang angeboten wurde, den ich im Vorfeld mitgebucht hatte – 30 Minuten im Riff waren eine super Erfahrung. Nach diesem Ereignis wurde mir klar, dass ich unbedingt einen Tauchschein im berühmten Great Barrier Reef machen will.
Die zweite Nacht habe ich auf Deck mit einer einfachen Decke unter Sternenhimmel verbracht, es war zwar aufgrund des harten Bodens unbequemer, aber trotzdem noch angenehmer als bei der Hitze unter Deck. Am nächsten Morgen stürzten wir uns wieder mit Schnorchelausrüstung ins Wasser -- bevor wir zurück nach Airlie Beach segelten.