München/Berlin. Bei den Ermittlungen zu den Terrorplänen der Sauerlandgruppe waren offenbar CIA-Mitarbeiter in Deutschland beteiligt. Einem Medienbericht zufolge kamen mehrere Dutzend von ihnen dazu nach NRW. Ihre Kommandozentrale richteten sie in einer Sparkasse ein.

Bei der Aufdeckung der islamistischen "Sauerlandgruppe" im Herbst 2007 hat Deutschland nach "Focus"-Informationen nicht nur von Abhöraktionen des US-Inlandsgeheimdienstes NSA profitiert. Auch seien mehrere Dutzend Experten aus der CIA-Zentrale Ende 2006 für einen Einsatz gegen die Sauerlandgruppe nach Deutschland gereist, schreibt das Magazin unter Berufung auf Berliner Sicherheitskreise.

Darunter seien etwa nahkampferprobte Ex-Soldaten der Elitetruppe Navy Seals gewesen. In Räumen der Sparkasse in Neuss habe die CIA-Operationsgruppe eine Kommandozentrale bezogen.

Terrorpläne richteten sich gegen US-Kasernen

Über die Anwesenheit der CIA-Experten seien nur das Kölner Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) und das Bundesinnenministerium unterrichtet gewesen. Rechtlich sei die Operation nicht zu beanstanden, da das BfV eingeweiht gewesen sei.

Zudem habe es sich für die USA wohl um einen Akt der "äußeren Gefahrenabwehr" gehandelt, da die Terrorpläne der Sauerlandgruppe gegen US-Soldaten und -Kasernen gerichtet gewesen seien.

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Anlass für den CIA-Einsatz seien Telefonate und E-Mails gewesen, die der US-Abhördienst NSA zwischen Pakistan und Deutschland abgefangen habe. Darin sei es darum gegangen, militärische Einrichtungen der USA im Rhein-Main-Gebiet auszukundschaften und schließlich anzugreifen.

Im Herbst 2007 hatte eine Spezialeinheit der GSG 9 drei Bombenleger im sauerländischen Oberschledorn überwältigt. (dpa)