Frankfurt. .
Er war Mitglied der Islamischen Jihad Union, hat Terror-Ausbildungslager besucht und der sogenannten Sauerland-Gruppe geholfen. Diese plante Anschläge in Deutschland. Salih S. räumte vor Gericht ein, sie unterstützt zu haben.
Der wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung angeklagte Helfer der sogenannten Sauerland-Gruppe hat vor Gericht weite Teile der Anklage gestanden. Der 28-jährige Salih S. gab am Freitag im Frankfurter Oberlandesgericht zu, ein Terrorcamp in der pakistanischen Grenzregion Waziristan besucht zu haben. Er gestand auch, den Hauptangeklagten im Sauerland-Verfahren vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf, Adem Y., unterstützt zu haben. Aus Sorge um seine Familie habe er aber nicht an Terroreinsätzen der Islamischen Jihad Union (IJU) teilgenommen.
Sollte der 28-jährige Familienvater sein Geständnis fortsetzen, könnte er mit drei Jahren Haft bestraft werden. Diese Einigung hatten Anklage, Gericht und Verteidigung vor dem Prozess erwogen. Anklagebehörde ist die Bundesanwaltschaft. Sie wirft Salih S. unter anderem vor, für die terroristische Sauerland-Gruppe zwischen November 2006 und März 2007 zahlreiche Ausrüstungsgegenstände für den paramilitärischen Einsatz wie Kampfbekleidung, GPS- und Nachtsichtgeräte gekauft und weitergegeben zu haben.
Durch einen Freund soll S. in die Islamistenszene geraten sein
Salih S. räumte einen Großteil der Käufe ein. Er gestand auch, Adem Y. seine EC-Karte überlassen zu haben. Allerdings habe er Y. nicht erlaubt, das Geld für Zwecke des „heiligen Kriegs“ (Dschihad) auszugeben. In die Islamisten-Szene sei er durch einen Freund geraten, schilderte S. Dieser habe ihn zu Moscheebesuchen mitgenommen. Allmählich habe er sich daraufhin zu einem Fundamentalisten entwickelt, gestand S. Der Prozess wird voraussichtlich am 11. Oktober fortgesetzt. (dapd)