Düsseldorf/Karlsruhe. .

Die vier Terroristen der Sauerland-Gruppe haben ihre Strafen akzeptiert. Damit sind die Urteile rechtskräftig. In Düsseldorf hat unterdessen ein weiterer Prozess gegen drei mutmaßliche Mitglieder einer türkischen Terroristen-Gruppe begonnen.

Die Gerichtsurteile gegen die vier Mitglieder der islamistischen Sauerland-Gruppe sind inzwischen alle rechtskräftig. Auch der vierte Terrorist und Anführer der Gruppe, Fritz Gelowicz, der zu zwölf Jahren Haft verurteilt wurde, verzichte auf Rechtsmittel und akzeptiere damit das Urteil, sagte sein Anwalt Dirk Uden am Donnerstag in Karlsruhe auf ddp-Anfrage. Die Einspruchsfrist lief am Donnerstag aus. Gelowicz’ drei Komplizen hatten die Urteile des Oberlandesgerichtes (OLG) Düsseldorf bereits unmittelbar nach deren Verkündung im Verhandlungssaal anerkannt.

Die vier Terroristen waren vergangene Woche zu Haftstrafen zwischen fünf und zwölf Jahren verurteilt worden. Sie hatten nach Überzeugung des Gerichts im Auftrag der Islamischen Dschihad-Union (IJU) Anschläge auf US-Einrichtungen in Deutschland geplant und wollten ein „Blutbad“ anrichten.

Neuer Terrorismus-Prozess in Düsseldorf

Eine Woche nach dem Urteil im „Sauerland“-Verfahren verhandelt das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf einen neuen Terrorismus-Prozess. Seit Donnerstag müssen sich drei mutmaßliche Mitglieder einer in der Türkei agierenden linksterroristischen Gruppierung vor dem Staatsschutz-Senat verantworten. Zum Verfahrensauftakt wollten sich die Angeklagten nicht äußern. Die zwei Männer und eine Frau im Alter von 34 bis 40 Jahren sind wegen Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung sowie Verstößen gegen das Außenwirtschaftsgesetz angeklagt.

Die Beschuldigten sollen hochrangige Führungsfunktionäre der türkischen „Revolutionären Volksbefreiungsfront (DHKP-C)“ gewesen sein, die von der EU als terroristische Vereinigung eingeschätzt wird. Sie wurden im November 2008 im Raum Köln festgenommen. Ihnen wird vorgeworfen, seit Mai 2002 für die DHKP-C Gelder beschafft zu haben. Ferner sei es ihre Aufgabe gewesen, neue Mitglieder und Unterstützer der Terrorgruppe zu rekrutieren. (ddp)