Düsseldorf. Bei einem Luftangriff der USA in Pakistan ist offenbar der Drahtzieher hinter den geplanten Anschlägen der Sauerland-Gruppe gestorben. Laut Bundeskriminalamt gebe es gesicherte Mitteilungen im Internet. Der Prozess in Düsseldorf gegen die Sauerland-Gruppe wurde derweil fortgesetzt.
Der Anführer der Islamistischen Dschihad-Union (IJU), Najmiddin Jalolov, ist laut einer Mitteilung der Terror-Organisation bei einem US-Luftangriff in Pakistan tatsächlich ums Leben gekommen. Die Bestätigung wurde vom Bundeskriminalamt auf einer Internet-Seite gesichert und am Dienstag beim Prozess gegen die Sauerland-Gruppe im Oberlandesgericht Düsseldorf verlesen. Demnach kündigte die Gruppe Rache für Jalolovs Tod an, der auch als Drahtzieher hinter den Anschlägen der Sauerland-Terroristen gilt.
Bei den im Gericht verlesenen Texten handelte es sich um eine Pressemitteilung der IJU zum Tod ihres Anführers sowie eine Beileidsbekundung. Der auch unter dem Namen Mohammed Fatih bekannte Jalolov sei beim Angriff einer Drohne - eines unbemannten Flugzeugs - gestorben und zum Märtyrer geworden, hieß es darin.
Als "Ahmed" auf einem Foto erkannt
Die Angeklagten identifizierten den auf einem Foto gezeigten Jalolov als «Ahmed», den sie bei ihrem Aufenthalt in einem Terror-Camp der IJU kennengelernt hatten. Berichte zum Tod Jalolovs hatte es schon Mitte September aus pakistanischen Sicherheitskreisen gegeben. Demnach wurde er in einem Wagen von einer US-Rakete getroffen, die von einer unbemannten Drohne abgefeuert wurde.
Die vier Angeklagten müssen sich seit April vor Gericht verantworten, weil sie eine deutsche Zelle der IJU gegründet und Anschläge mit Autobomben in Deutschland geplant haben sollen. Die Anklage gegen sie lautet unter anderem auf Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und Vorbereitung eines Sprengstoffanschlags. (ap)