Berlin. . Die Fraktionen von Grünen und Linkspartei haben sich in Berlin darauf geeinigt, einen Untersuchungsausschuss zur Edathy-Affäre einzusetzen. Beide Oppositionsparteien sehen auch nach dem Aufklärungsversuch des Innenausschusses große Ungereimtheiten bei der Rolle des BKA.
Die Opposition hat sich auf die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses zur Edathy-Affäre verständigt. Die Innenpolitiker von Linken und Grünen einigten sich am Dienstag darauf, dass das Gremium in vier bis sechs Sitzungen den Umgang von Bundeskriminalamt und Bundesregierung mit den Kinderporno-Vorwürfen gegen den SPD-Politiker Sebastian Edathy untersuchen soll.
Die beiden Oppositionsfraktionen können den Untersuchungsausschuss auch ohne die Koalition einsetzen, obwohl sie nur über rund 20 Prozent der Stimmen im Bundestag verfügen. Der Bundestag hatte die Minderheitenrechte erst in der vergangenen Woche entsprechend verändert.
Auch interessant
Der Innenausschuss des Bundestags hatte in mehreren Sitzungen aufzuklären versucht, wer wann was über die Vorwürfe gegen Edathy wusste. BKA-Chef Jörg Ziercke sagte vier Mal vor dem Gremium aus.
Grüne und Linke sehen weitere große Ungereimtheiten
Trotzdem gebe es weiterhin massive Ungereimtheiten, erklärte die Grünen-Innenexpertin Irene Mihalic. "Für wirkliche Transparenz brauchen wir jetzt das scharfe Schwert des parlamentarischen Untersuchungsausschusses." Der Linke-Politiker Frank Tempel warf dem BKA vor, Informationen nur nach Belieben herauszurücken und das Parlament an der Nase herumzuführen. (dpa)