Amman. Israelis und Palästinenser setzen sich wieder an den Verhandlungstisch: Wie US-Außenminister John Kerry am Freitagabend ankündigte sind für kommende Woche Friedensgespräche in Washington anberaumt worden. Seit drei Jahren stocken die Verhandlungen um Frieden im Nahen Osten.

US-Außenminister John Kerry hat eine neue Runde direkter Nahost-Friedensgespräche zwischen Israel und den Palästinensern angekündigt. Unterhändler beider Seiten hätten eine Basis gefunden, um schon kommende Woche in Washington zusammenzukommen, sagte Kerry am Freitagabend in der jordanischen Hauptstadt Amman.

Zuvor hatte er im Westjordanland mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas gesprochen und nach Angaben aus US-Delegationskreisen von Amman aus vier Stunden lang mit israelischen und palästinensischen Vertretern telefoniert. Die Direktverhandlungen zwischen beiden Seiten liegen seit drei Jahren auf Eis.

Äußerst schwierige Mission

Kerry ist zum sechsten Mal seit seinem Amtsantritt im Februar im Nahen Osten, um die Direktverhandlungen wieder in Gang zu setzen. Seine Mission gestaltete sich äußerst schwierig: So zeigte sich die palästinensische Fatah-Bewegung von Abbas noch am Donnerstagabend unzufrieden mit dem Entwurf des Rahmenplans, den Kerry und Abbas in Amman verhandelt hatten.

Nach Angaben aus palästinensischen Kreisen reiste Chefunterhändler Sajeb Erakat am Freitagvormittag extra nach Amman, um Kerry über die Vorbehalte zu informieren. Anschließend habe Kerry sich zu der Reise nach Ramallah im Westjordanland entschieden. Nach dem Gespräch mit Abbas reiste er wieder nach Amman, wo er den Durchbruch verkündete.

Die Palästinenser hatten im Vorfeld als Voraussetzung für Direktverhandlungen einen vollkommenen Stopp des israelischen Siedlungsbaus verlangt. Israel hingegen lehnte Bedingungen für eine Fortsetzung der Verhandlungen ab. (afp)