Washington. Die Vereinigten Staaten haben die Sanktionen gegen die iranische Ölindustrie verschärft. Damit solle die wichtigste Einnahmequelle des Landes weiter reduziert und der Druck im Atomstreit erhöht werden, teilte das US-Finanzministerium mit. Dafür sei auch die Durchsetzung der bestehenden Sanktionen notwendig.
Die Vereinigten Staaten haben am Freitag die Sanktionen gegen die iranische Ölindustrie verschärft. Damit solle die wichtigste Einnahmequelle des Landes weiter reduziert und der Druck im Atomstreit erhöht werden, teilte das US-Finanzministerium mit. Acht weitere iranische Petrochemiefirmen wurden demnach auf die Sanktionsliste aufgenommen und Strafmaßnahmen gegen mehrere ausländische Unternehmen verhängt, die laut der US-Regierung mit am iranischen Atomprogramm beteiligten Firmen kooperieren.
"Wir sind entschlossen, den Druck auf den Iran zu verstärken, nicht nur durch die Annahme neuer Sanktionen, sondern auch durch die Durchsetzung unserer Sanktionen und die Verhinderung ihrer Umgehung", hieß es in einer Erklärung des US-Finanzministeriums. Demnach wurden zum einen acht weitere petrochemische Firmen im Iran auf die Sanktionsliste gesetzt, da sie unter Kontrolle der Regierung stünden. Zum anderen wurden Strafmaßnahmen gegen Unternehmen in Zypern, Kirgistan, der Ukraine und den Vereinigten Arabischen Emiraten verhängt.
Zwei Fluggesellschaften in Kirgistan und der Ukraine betroffen
Diese Firmen kooperieren nach Angaben der US-Regierung mit Unternehmen, die am iranischen Atomprogramm beteiligt sind. Betroffen war davon unter anderem eine Firma in Dubai, die Yoghurteis und andere Süßspeisen vertreibt. Laut dem US-Finanzministerium erhält sie aber Zahlungen einer iranischen Petrochemiefirma, die auf der Sanktionsliste steht. Betroffen waren weiter zwei Fluggesellschaften in Kirgistan und der Ukraine, da sie Ölprodukte aus dem Iran kauften.
Der Westen verdächtigt den Iran, unter dem Deckmantel seines Atomprogramms am Bau einer Atombombe zu arbeiten. Die Regierung in Teheran weist die Vorwürfe zurück und beharrt auf seinem Recht zur Nutzung der Atomenergie. In dem Streit verhängten UNO, USA und EU mehrere Runden scharfer Sanktionen, um Teheran zum Einlenken zu zwingen. Seit Inkrafttreten eines vollständigen Ölembargos der EU und der USA vergangenen Sommer sind nach US-Angaben die iranischen Öleinnahmen drastisch eingebrochen.
Im Iran wird in zwei Wochen ein neuer Präsident gewählt. US-Außenminister John Kerry äußerte sich am Freitag aber skeptisch, dass die Wahl etwas an der iranischen Atompolitik ändern wird. Er wies darauf hin, dass das Atomprogramm nicht in der Hand des Präsidenten, sondern unter direkter Aufsicht des Geistlichen Oberhaupts Ayatollah Ali Chamenei steht. Dieser habe das letzte Wort, sagte Kerry. Er warnte den Iran mit Blick auf einen möglichen israelischen Militärschlag, dass Israel tun werde, was es für seine Sicherheit als notwendig erachte. (afp)