Berlin. Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hofft, dass der Bundestag noch vor der Neuwahl im September die Abgeordnetendiäten erhöht. So entstünde nicht der Verdacht, dass Abgeordnete die neue Regelung für sich selbst beschlössen, sagte Lammert in einem Interview. Es geht um eine Anhebung der Diäten um mehrere hundert Euro pro Monat.
Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) wirbt dafür, dass der Bundestag noch vor der Wahl im September eine Neuregelung der Abgeordnetendiäten beschließt. In einem Video-Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" machte er jedoch deutlich, dass er eine rasche Einigung der Fraktionen für "nicht unbedingt wahrscheinlich" hält.
Wenn erst ein neuer Bundestag auf die jüngsten Empfehlungen einer unabhängigen Kommission zurückkomme, "diskutiert er wieder unvermeidlicherweise unter dem Verdacht, Regelungen für sich selbst beschließen zu sollen und zu wollen", sagte Lammert.
Mehrere hundert Euro pro Monat
Die vom Ältestenrat des Parlaments eingesetzte Kommission unter Vorsitz des früheren Justizministers und Rechtswissenschaftlers Edzard Schmidt-Jortzig (FDP) hatte vorgeschlagen, die Bezahlung der Bundestags-Abgeordneten solle sich künftig stärker an der Besoldung von Bundesrichtern orientieren.
Auch interessant
Die Richtschnur R 6 nebst Zulagen würde gegenüber heute eine Anhebung der Diäten um mehrere hundert Euro pro Monat bedeuten - wenn entsprechend der Empfehlung auch Amts-, Familien- und Kinderzulagen der Richter berücksichtigt werden.
Lammert bezeichnete die Empfehlungen als "bemerkenswert" und sagte: "Eigentlich wäre es schön, wenn auch nicht unbedingt wahrscheinlich, wenn es jetzt eine einvernehmliche Verständigung unter den Fraktionen gäbe, ob und welche der Empfehlungen man tatsächlich aufgreifen will, um sie mit Blick auf einen neuen Bundestag, der noch gar nicht gewählt ist, auf den Weg zu bringen."