Kairo/Beirut. Waffenstillstand in Syrien zum Opferfest? Der UN-Sondergesandte Brahimi hat mit der Meldung, Regierung und Rebellen hätten sich auf eine mehrtägige Feuerpause geeinigt, für Verwirrung gesorgt. Syriens Führung teilte indes mit, der Vorschlag werde noch geprüft. Entschieden werde am Donnerstag.

Syrien hat nach Angaben des Außenministeriums noch keine Entscheidung über eine Feuerpause getroffen. Die militärische Führung des Landes prüfe derzeit den Vorschlag von Sondervermittler Lakhdar Brahimi, erklärte das Ministerium am Mittwoch in Damaskus. Eine Entscheidung werde am Donnerstag bekanntgegeben.

Brahimi hatte zuvor erklärt, die syrische Regierung habe einer Feuerpause während des islamischen Opferfestes zugestimmt. Das habe er bei seinen Gesprächen in Damaskus erreicht, sagte Brahimi am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Kairo. Das Opferfest beginnt am Donnerstag und dauert drei bis vier Tage.

Letzter Waffenstillstand nach wenigen Tagen gescheitert

Der bislang letzte Waffenstillstand war im April nach wenigen Tagen gescheitert. Brahimis Vorgänger Kofi Annan, der die damalige Feuerpause vermittelt hatte, trat kurz darauf zurück.

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UN-Sonderbeauftragter Brahimi hatte Syriens Staatschef Baschar al-Assad und die Rebellen am Sonntag aufgefordert, die Waffen zum islamischen Opferfest Ende dieser Woche schweigen zu lassen. Allerdings gingen die Kämpfe mit unverminderter Härte weiter.

Mehrere Tote bei Luftangriff auf syrisches Dorf

Bei einem Angriff syrischer Kampfflugzeuge auf ein im Norden gelegenes Dorf wurden am Mittwoch nach Angaben von Aktivisten fünf Menschen getötet. Dem Luftangriff fielen ein Vater, seine zwei Söhne sowie zwei weitere Verwandte zum Opfer, teilte die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Das Dorf Mar Schureen befindet sich nahe einer von den Rebellen gehaltenen Stadt.

Die syrische Luftwaffe hat in den vergangenen Tagen ihre Kampfeinsätze entlang der Route Damaskus-Aleppo intensiviert, um von Rebellen blockierte Nachschublinien der Streitkräfte von Präsident Baschar Assad wieder nutzen zu können. Seit Beginn der Kämpfe im März 2011 sind nach Angaben der Beobachtungsstelle mehr als 34.000 Tote im Bürgerkrieg zu beklagen. (afp/dapd/rtr)