Berlin. Tausende Serben und Mazedonier strömen Medienberichten zufolge nach Deutschland. Experten im Ministerium von Innenminister Friedrich (CSU) vermuten, dass Flüchtlinge aus Balkan-Ländern auf Leistungen des deutschen Sozialstaats hoffen. “Visumsfreiheit darf nicht zu Asylmissbrauch führen“, sagte Friedrich.

Die Zahl von serbischen und mazedonischen Asylbewerbern in Deutschland ist sehr deutlich angestiegen. Das geht aus einer Aufstellung des Bundesinnenministeriums hervor, wie die "Passauer Neue Presse" berichtet. Demnach lag die Zahl serbischer Asylbewerber im Januar 2010 noch bei 68, im Januar 2012 seien es bereits 697 und im September 1.395 gewesen.

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Ähnlich die Entwicklung bei mazedonischen Asylbewerbern: Von 10 im Januar 2010 auf 154 im Januar dieses Jahres und 1.040 im September. Mit 1.395 Anträgen von Serben und 1.040 Anträgen von Mazedoniern im September dieses Jahres liegen sie trotz einer Anerkennungsquote von 0,0 Prozent zahlenmäßig deutlich vor den Gruppen der Antragsteller aus Syrien (745 Anträge), Afghanistan (563), Iran (406) und Irak (348), unter denen die Zahl der tatsächlich Schutzbedürftigen hoch sei.

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So seien im September 19,6 Prozent der syrischen und 23,6 der afghanischen Antragsteller als Asylberechtigte oder Flüchtlinge anerkannt worden. Bei den Iranern seien dies sogar 46,9 Prozent und bei den Irakern 67,5 Prozent gewesen.

Neue Statistik belegt Flüchtlingszustrom

Den großen Zustrom belegen auch neue Zahlen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF), wie die "Bild"-Zeitung berichtet. Demnach wurden vom 1. bis 10. Oktober 3744 Asylanträge aus Serbien und Mazedonien gestellt. Bis zum Monatsende würden insgesamt rund 11.700 Anträge erwartet. Das seien fast ein Viertel der Gesamtzahl der Asylanträge des gesamten Jahres 2011.

Laut "Bild" vermuten Experten vor allem bei Balkan-Flüchtlingen die Sozialleistungen für Asylbewerber und Krisenflüchtlinge als möglichen Anreiz zur Flucht nach Deutschland. Dazu sagte Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) der Zeitung: "Visumsfreiheit darf nicht zu Asylmissbrauch führen. Die Hilfsbereitschaft der Deutschen für die wirklich Bedürftigen und Verfolgten wird dadurch belastet." (dapd/afp)