Unna/Dortmund. . Etwas mehr als zwei Jahre nach ihrer Schließung wird die ehemalige Landesstelle Massen wieder in Betrieb genommen. 300 Flüchtlinge aus den Krisenregionen Naher Osten und Balkan sollen dort vorübergehend eine Bleibe finden, das teilten sowohl die Bezirksregierung in Arnsberg als auch die Stadt Unna mit.
Am Donnerstagnachmittag begann das Deutsche Rote Kreuz, unter Federführung des Landesverbandes NRW, die Unterkünfte wieder bewohnbar zu machen. Anwohner hatten mehrere Helfer auf dem Gelände der Ex-Landesstelle gesichtet.
Die Wiederbelebung der Landesstelle ist erforderlich geworden, weil die Stadt Dortmund den Flüchtlingsstrom alleine nicht mehr bewältigen kann. Am Dienstag wurde für das Erstaufnahmelager in Dortmund-Hacheney ein Aufnahmestopp verhängt. In der ehemaligen Schule, die für 350 Flüchtlinge ausgelegt ist, lebten in den vergangenen Tagen bis zu 880 Personen.
Auf dem Gelände der alten Aufnahmestelle für Aussiedler und Flüchtlinge siedelte sich vor rund einem Jahr eine private Fachhoschule aus Erding bei München an.
Innenministerim zwingt Köln zur Aufnahme
200 weitere Asylbewerber aus Dortmunder Erstaufnahme-Einrichtungen werden zudem nach Köln gebracht. Die Stadt Köln wird dazu eine Mehrfachsporthalle in ein Übergangsheim umwandeln. Dies hatte die Stadt Dortmund zuvor mit den Brüggmann-Sporthallen machen müssen.
Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters hatte eine Unterbringung der Flüchtlinge in der Domstadt zunächst abgelehnt. Auch in Köln habe sich die Zahl der Asylsuchenden in den vergangenen Wochen verdoppelt, sodass auch in den dortigen Einrichtungen kein Platz mehr vorhanden sei. Am Donnerstag hat das NRW-Innenministerium erlassen, dass die Stadt Köln sofort maximal 200 Flüchtlinge aus den überfüllten Dortmunder Einrichtungen aufnehmen müsse.
Weitere Flüchtlinge sollen auf die Zentralen Unterbringungseinrichtungen des Landes in Hemer und Schöppingen (Kreis Borken) aufgeteilt werden.