Recklinghausen. .

Deutschland verzeichnet zwar einen leichten Anstieg von Asylbewerbern. Die Zahl der Unterkünfte geht in Recklinghausen aber weiter zurück. Weil sich nötige Sanierungskosten von etwa 240 000 Euro nicht mehr gelohnt hätten, wurde das Übergangsheim Herner Straße 100 geschlossen. Bis zu 60 000 Euro wird die Stadt nun jährlich an Energie-, Betriebs- und Personalkosten sparen. Einen Standorthausmeister gibt es an der Herner Straße, wo noch die Häuser Nr. 98 und 102 von Asylbewerbern bewohnt werden, nicht mehr. Seine Arbeit erledigt der mobile haustechnische Dienst. Erlassen hat das Land der Stadt die wegen des vorzeitigen Endes der Nutzung des etwa 20 Jahre alten Gebäudes im Raum stehende Rückzahlung von Fördergeldern.

110 Asylbewerber leben momentan in der Stadt, die insgesamt 290 Plätze vorhält. Damit hat Recklinghausen nach Auskunft der zuständigen Bezirksregierung Arnsberg seine Aufnahmeverpflichtung „zur Zeit mit 100 Prozent erfüllt“. Ausbauen ließe sich die Kapazität kurzfristig, so Fachbereichsleiter Olaf Haas im Ausschuss für Soziales und Integration, durch die Wiedereröffnung des derzeit geschlossenen Hauses Vinckestraße 3. Die Unterkünfte an der Vinckestraße (1, 5) und an der Herner Straße sind die momentan einzige Asylunterkünfte in der Stadt. In den vergangenen Jahren waren vier Häuser geschlossen worden. Seit 2001, als es insgesamt zwölf städtische Unterbringungsorte mit 1315 Plätzen gab, ist die Kapazität nach und nach abgebaut worden.

Dass weniger Asylantenheime, Übergangsheime oder Schlichtwohnungen benötigt werden, geht auf ein 2001 vom Rat beschlossenes Unterbringungskonzept für Flüchtlinge und Asylanten zurück. Statt in Übergangseinrichtungen sollten sie überwiegend dezentral in Wohnungen untergebracht werden – um Lebensbedingungen zu verbessern und um Kosten zu sparen.