Essen. Asylverfahren müssen beschleunigt werden. Dazu drängt die nordrhein-westfälische Landesregierung den Bund. Er soll zusätzliche Kapazitäten für die Anhörungen der Asylbewerber schaffen, deren Zahl heute bis zu 30 Prozent über der des Vorjahrs liegt.
Asylverfahren müssen beschleunigt werden. Dazu drängt die nordrhein-westfälische Landesregierung den Bund. Er soll zusätzliche Kapazitäten für die Anhörungen der Asylbewerber schaffen, deren Zahl heute bis zu 30 Prozent über der des Vorjahrs liegt.
Viele der Bewerber bleiben bis zu eineinhalb Jahren im Land, bevor eine Entscheidung über den Antrag fällt. Doch seit dem deutlichen Anstieg der Bewerberzahlen seit Frühsommer wird es in den Aufnahmequartieren immer enger. In Dortmund drängen sich derzeit 800 Menschen, obwohl die Erstaufnahme nur für 650 ausgelegt ist. Auch viele andere Städte an Rhein und Ruhr mieten Räume an. In einer ersten Not-Aktion will das Land Nordrhein-Westfalen in Neuss auf zwei Jahre befristet ein drittes Erstaufnahmezentrum neben Dortmund und Bielefeld einrichten. Auch die Zwischeneinrichtung Hemer erhält 100 zusätzliche Plätze.
Tatsächlich hat ein großer Teil der Neuankömmlinge keine Aussicht auf eine Genehmigung der Asylanträge. Es handelt sich um Roma aus Serbien und Mazedonien. Syrer hingegen, die aktuell die größte Einzelgruppe unter den Asylbewerbern bilden, werden wegen der Gewalt in ihrer Heimat wohl ausnahmslos Asyl erhalten.