Washington. Der Schauspieler, Regisseur und Oscar-Preisträger unterstützt die Präsidentschaftskandidatur des Republikaners Mitt Romney. Dieser bringe dem Land den notwendigen frischen Schub. Romney ist natürlich begeistert über seinen prominentesten Wahlkampfhelfer.
Der designierte republikanische Präsidentschaftskandidat Mitt Romney hat Unterstützung von prominenter Seite erhalten: Schauspieler und Regisseur Clint Eastwood bekundete am Freitagabend (Ortszeit) am Rande einer Spendensammelaktion in Sun Valley im US-Staat Idaho, dass er hinter dem konservativen Politiker stehe. Zur Begründung sagte die Hollywood-Legende: "Ich denke, unser Land braucht einen Schub."
Bisher wurde Eastwood eine Nähe zur Obama unterstellt
Noch im Februar hatte Eastwood dem Fernsehsender Fox News gesagt, dass er zu diesem Zeitpunkt keinen Politiker unterstütze. Gleichwohl legten ihm einige einen während des Super Bowl ausgestrahlten Werbespot als Parteinahme für Präsident Barack Obama aus. In dem Spot war Eastwood mit dem Satz zu hören: "Es ist Halbzeit in Amerika." Der Regisseur sagte jedoch, dass er sich nicht "politisch verbunden" fühle mit dem Präsidenten.
"Wir brauchen Gouverneur Romney jetzt mehr denn je. Ich werde für ihn stimmen", sagte Eastwood am Freitag vor Anhängern des Republikaners. Der dankte es ihm. "Er hat mich gerade sehr glücklich gemacht. Was für ein Kerl.", erwiderte Romney, der bisher in seinem Wahlkampf arg glücklos und ungeschickt agierte. Eastwood erklärte, er habe beim Dreh von "Mystic River" in Massachusetts vor fast zehn Jahren die ersten Kampagnen für Romney gesehen, der sich damals um den dortigen Gouverneursposten bewarb. Damals habe er gedacht, Romney sei zu gut aussehend für einen Gouverneur, "aber er sieht aus, als könnte er Präsident sein".
Der größte Wunsch: Ein gerechtes Steuersystem
Er hoffe, dass Romney ein angemessenes Steuersystem schaffe, sagte der 82-Jährige. Eines, das Fairness bringe und die Leute nicht gegeneinander aufbringe, weil sie sich fragten, wer Steuern zahle und wer nicht. Allerdings wird dieser Wunsch kaum in Erfüllung gehen - die Republikaner und Romney haben sich in der Steuerpolitik bisher stets als Sachwalter der Interessen der Oberschicht gezeigt.
Eastwood hat sich damit umgehend zum profiliertesten Unterstützer Romneys im Kreis der Berühmtheiten gemausert. Befürworter hat dieser auch in dem Oscarpreisträger Jon Voight und dem Rockstar Kid Rock gefunden. Ein Sprecher Romneys konnte zunächst aber nicht sagen, ob Eastwood eine aktive Rolle im Wahlkampf des designierten Kandidaten spielen werde.
Als Schauspieler verkörperte er in den 70er und 80er Jahren den Polizisten Harry Callahan in der populären "Dirty Harry"-Serie. Später gewann er als Regisseur und Produzent Oscars für den Western "Erbarmungslos" (1993) sowie das Boxdrama "Million Dollar Baby" (2005). Zwischenzeitlich engagierte sich der bekennende Republikaner Eastwood auch in der Politik, und zwar als Bürgermeister der kalifornischen Kleinstadt Carmel.