Berlin. Hätte der Täter gestoppt werden können? Der 20. Dezember 2024 wird die Debatten der kommenden Wochen prägen. Auf was es jetzt ankommt.
Es ist der blanke Horror: Vier Tage vor Heiligabend rast ein Auto in die friedlich feiernden Menschen auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt. Während die Rettungskräfte in die Innenstadt eilen, während die Kliniken sich für die Versorgung zahlloser Opfer bereit machen, breitet sich die Schockwelle aus: wieder ein Weihnachtsmarkt, wieder schreckliche Szenen, wieder das Gefühl der kompletten Hilflosigkeit. Exakt acht Jahre nach dem tödlichen Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz erlebt Deutschland ein furchtbares Deja-Vu.
Magdeburg: Niemand kann solche Anschläge zu 100 Prozent verhindern
Hätte der Täter gestoppt werden können? Hätten sich die grauenvollen Bilder verhindern lassen? Die Fragen liegen jetzt auf dem Tisch. Für die Antworten braucht es Zeit. Nur eines ist unmittelbar nach an diesem Abend klar – und das ist eine sehr bittere Wahrheit: Wer einen Anschlag verüben will, der findet Wege. Man braucht keinen Sprengstoff, jedes beliebige Auto kann zur tödlichen Waffe werden. Wer behauptet, solche Anschläge zu hundert Prozent verhindern zu können, macht den Menschen etwas vor.
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Klar ist auch: Der 20. Dezember 2024 wird die Debatten der kommenden Wochen prägen. Die Schockwelle, die von diesem Freitagabend ausgeht, wird bis zur Bundestagswahl reichen. Jeder Wahlkämpfer wird sich daran messen lassen müssen, welche Antworten er auf solche Bedrohungen hat. Und wie immer gilt dabei: Je größer die Angst, desto lauter werden die Populisten einfache Lösungen herausposaunen. Dabei zeigen bereits erste Informationen über den Täter, wie kompliziert der Fall ist. Es wird Aufgabe der seriösen Demokraten sein, das Land nicht in Panik zu reden, sondern an seine Widerstandfähigkeit zu erinnern. Die Verantwortung dafür liegt in aller erster Linie bei den Kanzlerkandidaten Olaf Scholz, Friedrich Merz und Robert Habeck.
Anschlag in Magdeburg: Bilder zeigen Verwüstung auf Weihnachtsmarkt
Weihnachtsmärkte: Das Sicherheitsgefühl ist seit langem gestört
Klar ist auch: Das Sicherheitsgefühl vieler Menschen ist seit langem empfindlich gestört. Genauso viele aber trotzen dieser Verunsicherung und lassen sich nicht davon abhalten, ihr Leben so zu leben, als gäbe es keinen Terror, keine fanatisierten, keine psychotischen Täter dort draußen. Das war richtig. Und das wird immer richtig bleiben, so absurd ein solcher Gedanke unmittelbar nach Magdeburg auch klingt.
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