Berlin. Politiker im In- und Ausland zeigen sich über die Tat in Magdeburg entsetzt. Tech-Milliardär Musk hat dagegen etwas anderes zu sagen.

Der mutmaßliche Anschlag von Magdeburg sorgt im In- und Ausland für Trauer und Entsetzen. Politiker und Regierungsvertreter bekunden der Stadt und den Hinterbliebenen der Opfer ihr Beileid. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) schrieb auf X (vormals Twitter), seine Gedanken seien bei den Opfern und ihren Angehörigen.

„Die Meldungen aus Magdeburg lassen Schlimmes erahnen“, so der Kanzler. „Wir stehen an ihrer Seite und an der Seite der Magdeburgerinnen und Magdeburger. Mein Dank gilt den engagierten Rettungskräften in diesen bangen Stunden.“

Der Milliardär und Trump-Berater Elon Musk nimmt die Tragödie dagegen zum Anlass für einen Frontalangriff gegen Scholz. Unmittelbar nach dem Anschlag forderte der gegenwärtig reichste Mann der Welt den Bundeskanzler dazu auf, Konsequenzen zu ziehen. „Scholz sollte sofort zurücktreten“, schrieb der Tesla-Gründer in einem Post auf seiner Plattform X.

191615_1325_191615_cover.jpg

#1 Robert Habeck über Krieg, Frieden und Waffen

Meine schwerste Entscheidung

Elon Musk bezeichnet Olaf Scholz als „unfähigen Narren“

Zudem beleidigte Musk den SPD-Politiker als einen „incompetent fool“, einen „unfähigen Narren“. In einem weiteren Post teilte Musk Videoaufnahmen, die offenbar Rettungsfahrzeuge auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt zeigten. „Schrecklich“, kommentierte er die Szenen. Auch teilte Musk den Kommentar eines Nutzers, der den mutmaßlichen Anschlag als direkte Folge ungeregelter „Masseneinwanderung“ bezeichnete.

Musk hatte bereits am Morgen in Berlin für erhebliche Irritationen gesorgt, indem er schrieb, nur die AfD könne Deutschland retten. Der Unternehmer, der vom künftigen US-Präsidenten Donald Trump zum Regierungsberater gemacht wurde, kommentiert seit geraumer Zeit via X die Politik der US-Regierung, aber auch verschiedener Regierungen in Europa. Dabei nutzt er den Onlinedienst, den er vor zwei Jahren kaufte, um seine teils migrantenfeindlichen Botschaften und Verschwörungserzählungen weltweit zu verbreiten. 

Reiner Haseloff: „Ein furchtbares Ereignis“

Politiker und Regierungsvertreter aus Deutschland zeigen sich dagegen überwiegend bestürzt. So begab sich Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) noch am Abend zum Anschlagsort. Er sagte in einer ersten Reaktion, „das ist ein furchtbares Ereignis, gerade jetzt in den Tagen vor Weihnachten“.

Auto fährt in Menschenmenge auf Magdeburger Weihnachtsmarkt
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) ist sichtlich bestürzt. © DPA Images | Hendrik Schmidt

Innenministerin Nancy Faeser hat ihr Mitgefühl mit Opfern und Angehörigen zum Ausdruck gebracht. „Die Nachrichten aus Magdeburg sind zutiefst erschütternd“, schrieb sie auf X. „Die Rettungsdienste tun alles, um die Verletzten zu versorgen und Menschenleben zu retten“, so die SPD-Politikerin. „Die Sicherheitsbehörden werden die Hintergründe aufklären.“

Steinmeier: „Vorfreude auf friedliches Weihnachtsfest jäh unterbrochen“

„Die Vorfreude auf ein friedliches Weihnachtsfest wurde durch die Meldungen aus Magdeburg jäh unterbrochen“, erklärte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei X. „Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Ich danke allen Rettungskräften für ihren Einsatz.“ Steinmeier verwies darauf, dass noch „nicht alle Hintergründe der schrecklichen Tat aufgeklärt“ seien.

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz schreibt: „Das sind sehr bedrückende Nachrichten aus Magdeburg. Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen.“ Er danke allen Einsatzkräften, die sich vor Ort um die Verletzten kümmern.

Habeck spricht von „furchtbaren Nachrichten“ aus Magdeburg

„Welch furchtbare Nachrichten aus Magdeburg, wo Menschen die Adventszeit in Frieden und Gemeinschaft verbringen wollten“, schrieb der Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck bei X. „Meine Gedanken sind bei den Opfern und Angehörigen. Ich danke allen Einsatzkräften, die vor Ort alles geben, um zu helfen und die Hintergründe aufzuklären“, schrieb Habeck.

Außenministerin Annalena Baerbock schrieb, sie sei erschüttert von den Bildern in Magdeburg. „Mein tiefstes Mitgefühl gilt den Opfern und ihren Angehörigen. Mein Dank den Rettungskräften und Helfern“, schrieb die Grünen-Politikerin auf X.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) schrieb auf X: „Die Menschen wollten nur eine schöne Zeit auf dem Weihnachtsmarkt verbringen. Ein solcher Anschlag greift unsere freie Gesellschaft an.“ Auch sie sei in Gedanken bei Opfern und Angehörigen.

FDP-Chef Lindner: „Die Bilder haben mich schockiert“

„In Magdeburg wurden viele Menschen Opfer eines tödlichen Anschlags“, schreibt FDP-Chef Christian Lindner. „Die Bilder haben mich schockiert. Ich denke an die Opfer, ihre Familien und die Einsatzkräfte vor Ort.“

Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil zeigte sich betroffen. „Das ist furchtbar“, schrieb Klingbeil bei X. Auch er denke „an die vielen Verletzten, Opfer und ihre Angehörigen“ und danke den Rettungs- und Einsatzkräften.

Anschlag in Magdeburg: Regierungsvertreter reagieren

FDP-Generalsekretär Marco Buschmann schrieb: „Meine Gedanken sind bei den Menschen, die Opfer dieses furchtbaren Anschlags wurden.“ Er danke ebenfalls allen Ersthelfern für ihren Einsatz. Die AfD-Vorsitzende Alice Weidel äußerte sich auch kritisch: „Die Bilder aus Magdeburg sind erschütternd! In Gedanken bin ich bei den Hinterbliebenen und Verletzten. Wann hat dieser Wahnsinn ein Ende?“

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) teilte auf Anfrage mit: „Was für eine schreckliche Tragödie. Nur einen Tag zuvor haben wir in Berlin der Opfer des islamistischen Terroranschlags auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz gedacht.“ 

Anschlag in Magdeburg: Bilder zeigen Verwüstung auf Weihnachtsmarkt 

Auto fährt in Menschenmenge auf Magdeburger Weihnachtsmarkt
In Magdeburg ist ein Auto auf den Weihnachtsmarkt zugerast. Behörden sprechen von einem Anschlag. © DPA Images | Dörthe Hein
Auto fährt in Menschenmenge auf Magdeburger Weihnachtsmarkt
Videos in den sozialen Netzwerken zeigten einen dunklen BMW, der ungebremst auf den Ort der Veranstaltung zufuhr. Laut Augenzeugen habe der Wagen Absperrungen durchbrochen und sei dann in die Menschenmenge gerast. Details zu den Schutzvorrichtungen nannten die Behörden noch nicht. © DPA Images | Dörthe Hein
Auto fährt in Menschenmenge auf Magdeburger Weihnachtsmarkt
Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) zeigte sich sichtlich erschüttert. © DPA Images | Heiko Rebsch
Auto fährt in Menschenmenge auf Magdeburger Weihnachtsmarkt
Zwei Menschen sind nach Angaben von Ministerpräsident Rainer Haseloff bei dem Anschlag ums Leben gekommen. Die Zahl der Opfer könnte noch steigen. © DPA Images | Heiko Rebsch
Auto fährt in Menschenmenge auf Magdeburger Weihnachtsmarkt
Während in Magdeburg die Ermittler ihre Arbeit aufnehmen, wird der Weihnachtsmarkt in Erfurt nach Informationen von MDR Thüringen geräumt. © DPA Images | Dörthe Hein
Auto fährt in Menschenmenge auf Magdeburger Weihnachtsmarkt
Laut Polizeiangaben wurde in dem Tatfahrzeug ein Sprengsatz vermutet. Laut der „Welt“ soll sich der mutmaßliche Täter den dunklen BMW kurz der Tat gemietet haben. © DPA Images | Thomas Schulz
At Least One Dead And Dozens Injured After Car Plows Into Magdeburg Christmas Market
Zur Versorgung der Verletzten wurden Zelte aufgebaut. © Getty Images | Craig Stennett
At Least One Dead And Dozens Injured After Car Plows Into Magdeburg Christmas Market
Der Weihnachtsmarkt wurde nach der Tat geschlossen, Verletzte noch vor Ort behandelt. © Getty Images | Craig Stennett
Mehr als 150 Kräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst waren teilweise bis zur Erschöpfung im Einsatz.
Mehr als 150 Kräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst waren teilweise bis zur Erschöpfung im Einsatz. © AFP | Ronny Hartmann
Auto fährt in Menschenmenge auf Magdeburger Weihnachtsmarkt
Der Moment der Festnahme: Ein Polizist richtet eine Schusswaffe auf den neben dem Wagen liegenden Tatverdächtigen. © DPA Images | Privat
Auto fährt in Menschenmenge auf Magdeburger Weihnachtsmarkt
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) ist sichtlich betroffen. © DPA Images | Hendrik Schmidt
Dutzende Menschen wurden bei dem Anschlag teils schwer verletzt. Zwei starben.
Dutzende Menschen wurden bei dem Anschlag teils schwer verletzt. Zwei starben. © AFP | Ronny Hartmann
Auto fährt in Menschenmenge auf Magdeburger Weihnachtsmarkt
Während die Polizei am Tatort in Magdeburg ermittelt, sichern Spezialkräfte das Gebiet. In Tatfahrzeug war zeitweise Sprengstoff vermutet worden. © DPA Images | Heiko Rebsch
Auto fährt in Menschenmenge auf Magdeburger Weihnachtsmarkt
Mit diesem Leihwagen raste der Tatverdächtige offenbar ungebremst auf den Weihnachtsmarkt. © DPA Images | Hendrik Schmidt
Auto fährt in Menschenmenge auf Magdeburger Weihnachtsmarkt
Hier fuhr der aus Saudi Arabien stammende mutmaßliche Täter Taleb A. in die Menschenmenge. Was bleibt, ist eine Spur der Verwüstung. © DPA Images | Heiko Rebsch
Auto fährt in Menschenmenge auf Magdeburger Weihnachtsmarkt
Menschen haben Blumen zum Gedenken der Opfer in die Nähe des Tatorts gelegt. © DPA Images | Heiko Rebsch
Auto fährt in Menschenmenge auf Magdeburger Weihnachtsmarkt
In der Nacht nach der Tat führt die Polizei Durchsuchungen durch. Spezialkräfte stehen vor einem Mehrfamilienhaus, das in Zusammenhang mit der Attacke in Magdeburg stehen soll. © DPA Images | Sebastian Willnow
1/17

Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, sagte im Fernsehsender „Welt“, der Terrorismus sei nie weg gewesen. Seine Sorge gelte jetzt zunächst einmal den vielen Verletzten. Klar sei, dass man einen Weihnachtsmarkt nicht vollständig absichern könne. „Die Einsatzmaßnahmen sind überall in Deutschland bestmöglich aufgestellt“, so Wendt.

Magdeburgs Bischof spricht von einer abgründigen Tat

Magdeburgs katholischer Bischof Gerhard Feige ist erschüttert. „Gerade in diesen Tagen und vor einem Fest, wo uns die Botschaft von der Liebe Gottes, der Würde des Menschen und die Sehnsucht nach einer heilen Welt besonders bewegen, ist eine solche Tat umso erschreckender und abgründiger“, sagte er am Freitagabend der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). „Ich denke an die Betroffenen, ihre Angehörigen und die Einsatzkräfte und schließe sie in mein Gebet ein.“

Zugleich sieht der Bischof angesichts dieser Gewalttat auch die Gesellschaft gefordert. Sie müsse jeglichem Extremismus noch entschiedener entgegentreten und sich noch mehr für ein friedvolles Miteinander einsetzen. Feige verwies darauf, dass die Notfallseelsorger vor Ort im Einsatz seien. Die Kathedrale Sankt Sebastian werde am Samstag geöffnet sein und biete einen Ort des Gedenkens an.

Macron: Frankreich teilt Schmerz des deutschen Volkes

Regierungschefs und Politiker aus dem Ausland sicherten Deutschland ihre Unterstützung zu. So hat der französische Präsident Emmanuel Macron Deutschland die Solidarität seines Landes versichert. „Frankreich teilt den Schmerz des deutschen Volks und bringt seine ganze Solidarität zum Ausdruck“, schrieb er auf X. Er sei zutiefst erschüttert über „den Horror“, der den Weihnachtsmarkt heimgesucht habe. Seine Gedanken seien bei den Opfern, den Verletzten und Ihren Angehörigen.

Emmanuel Macron und Olaf Scholz
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (l.) an der Seite von Bundeskanzler Olaf Scholz. © DPA Images | Sebastian Gollnow

„Wir stehen in Solidarität mit dem deutschen Volk beim Trauern um die Menschen, die ihr Leben verloren haben“, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller. Die USA seien bereit, Unterstützung zu leisten, während die Bergungsarbeiten weitergingen und die Behörden diesen schrecklichen Vorfall untersuchten. 

Deutschland sei einer der engsten Partner und stärksten Verbündeten, erklärte Miller weiter. Die USA stünden heute und in den kommenden Wochen an seiner Seite. „In unseren Gesellschaften ist kein Platz für Gewalt.“ Die USA seien schockiert und traurig über die Attacke. 

UN schockiert – Vance: entsetzliche Attacke

„Wir sind geschockt von den Berichten über die Attacke heute in Magdeburg, Deutschland“, sagte Stéphane Dujarric, Sprecher des Generalsekretärs der Vereinten Nationen. „Wir sprechen den Familien der Opfer sowie der Regierung und den Menschen in der Bundesrepublik unser Beileid aus.“ Den Verletzten wünsche man eine baldige Genesung. 

Der designierte US-Vizepräsident J.D. Vance zeigte sich bei X ebenfalls betroffen: „Was für eine entsetzliche Attacke so kurz vor Weihnachten.“ Der designierte US-Präsident Donald Trump hat sich dagegen noch nicht geäußert.

Meloni kritisiert „brutalen“ Vorfall von Magdeburg

Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat nach eigenen Worten bereits Bundeskanzler Scholz kontaktiert und ihm sein Mitgefühl ausgedrückt. „Meine Gedanken sind bei den Opfern und deren Familien“, schrieb Rutte auf der Plattform X. „Die Nato steht an der Seite Deutschlands.“

Senate, Communications from the Prime Minister in view of the European Council
Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni spricht von einem „brutalen Angriff“. © IMAGO/Avalon.red | IMAGO/Francesco Fotia / Avalon

Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat den mutmaßlichen Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt  verurteilt. Sie sei „zutiefst erschüttert“ über den „brutalen“ Angriff, schrieb Meloni bei X. Auch der spanische Regierungschef Pedro Sánchez teilte auf X mit, er sei „schockiert“ über den „schrecklichen Angriff“ in Deutschland. 

Saudi-Arabien verurteilt Angriff in Magdeburg

Saudi-Arabien hat die tödliche Attacke verurteilt. „Das Königreich bringt seine Solidarität mit dem deutschen Volk und den Familien der Opfer zum Ausdruck“, schrieb das Außenministerium in einer Mitteilung auf X. Demnach bekräftige das Königreich seine Haltung, Gewalt abzulehnen. Den Verletzten wünsche man eine schnelle Genesung. Den ersten Erkenntnissen zufolge stammt der 50 Jahre alte Verdächtige aus Saudi-Arabien. In der Stellungnahme erwähnte ihn das Land nicht.