New York. . Durch den Hurrikan Irene sind mehrere Menschen in den USA gestorben. Hunderttausende waren zeitweise ohne Strom. 2,3 Millionen Menschen sollen sich in Sicherheit bringen. Am Sonntag erreicht Hurrikan Irene New York.

Der gewaltige Hurrikan „Irene“ hat an der Ostküste der USA am Samstag mindestens drei Menschen das Leben gekostet, in etwa 600.000 Haushalten fiel der Strom aus. Etwa 2,3 Millionen Einwohner wurden aufgefordert, sich vor dem Sturm mit Windgeschwindigkeiten von 185 Kilometern pro Stunde in Sicherheit zu bringen. Meteorologen gehen davon aus, dass „Irene“ auf dem weiteren Weg Schäden in Milliardenhöhe verursachen würde.

Im US-Staat North Carolina wurde ein Mann von einem Ast erschlagen, wie die Behörden in Nash County mitteilten. Im Staat Virginia wurden durch umstürzende Bäume ein elfjähriger Junge und der Insasse eines Autos getötet.

370.000 Menschen sollen ihre Häuser in New York verlassen

In einigen Küstenstädten kam es zu ersten Überschwemmungen. Riesige Wellen schlugen bis über die Ufer hinaus und erreichten Wohnhäuser und Hotels. In vielen Regionen kam es zu heftigem Regen. In sechs Bundesstaaten wurde der Notstand ausgerufen. Die von „Irene“ betroffene Region gehört zu den am dichtesten besiedelten Gebieten der USA. In dem erwarteten Korridor des Hurrikans leben rund 65 Millionen Menschen.

Der New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg erklärte, die etwa 370.000 Bewohner der gefährdeten Stadtteile müssten sofort ihre Häuser verlassen. Der öffentliche Nahverkehr wurde ab dem Mittag (Ortszeit) eingestellt - zum ersten Mal überhaupt wegen einer Naturkatastrophe. In New Jersey und Philadelphia wurden ebenfalls Einschränkungen im Nahverkehr angekündigt. Fluggesellschaften strichen mehr als 8.300 Flüge für das Wochenende.

New Yorks Bürgermeister rät zur Flucht vor Hurrikan Irene

Bloomberg räumte ein, die Evakuierung der gefährdeten Gebiete nicht erzwingen zu können. Die Stadt habe nicht die Mittel, im Notfall alle zu evakuieren. „Niemand wird eine Strafe zahlen müssen“, sagte er. „Aber wenn Sie sich nicht daran halten, werden möglicherweise Menschen sterben“, sagte er.

„Wartet nicht, zögert nicht“, sagte auch US-Präsident Barack Obama. Kurz nach seiner vorzeitigen Rückkehr aus dem Urlaub hat Obama persönlich die Vorkehrungsmaßnahmen seiner Regierung gegen Hurrikan „Irene“ überwacht. Nach Angaben des Weißen Hauses hielt er eine Telefonkonferenz mit Heimatschutzministerin Janet Napolitano, dem Chef der Katastrophenschutzbehörde FEMA, Craig Fugate, sowie mit weiteren ranghohen Katastrophenschützern ab und besuchte am Sitz der FEMA in Washington einen Krisenstab, der die Maßnahmen der Behörden auf allen Ebenen koordinieren soll. Offensichtlich will das Weiße Haus einen ähnlichen Kompetenzwirrwarr wie bei der „Katrina“-Katastrophe im Jahr 2005 vermeiden.

Hurrikan Irene bleibt trotz Abstufung gefährlich

„Irene“ hatte sich in der Nacht zum Samstag auf einen Hurrikan der Kategorie 1 abgeschwächt. Das Nationale Hurrikan-Zentrum in Miami erklärte, entscheidend seien aber nicht die maximalen Windgeschwindigkeiten, sondern vielmehr die Größe und die Dauer des Sturms. Wegen des herannahenden Hurrikans „Irene“ haben Meteorologen am Samstag eine Sturmwarnung für Teile Kanadas nahe der US-Grenze herausgegeben. Die Warnung gelte von der Grenze bis nach Fort Lawrence, teilte das nationale Hurrikan-Zentrum in Miami mit.

In der Karibik richtete der Sturm bereits Schäden in Millionenhöhe an. Wegen der dichten Besiedlung wird entlang der Ostküste der USA mit Schäden in Höhe von mehreren Milliarden Dollar gerechnet. Im Luftverkehr waren die Auswirkungen des Hurrikans auch in Deutschland zu spüren. Die Lufthansa annullierte vier geplante Flüge von Frankfurt zu den New Yorker Flughäfen JFK und Newark. Auch in München, Hamburg und Berlin wurden Flüge in die USA gestrichen. (dapd/afp)