München. Die Prügelattacke dreier Jugendlicher auf einen Passanten in München hat die Debatte über den Umgang mit jungen Schlägern erneut angeheizt. Der Leiter der Kriminologischen Zentralstelle in Wiesbaden fordert härtere Strafen. Grundlose Angriffe seien zu einer Art Mode geworden.
Der Leiter der Kriminologischen Zentralstelle in Wiesbaden, Rudolf Egg, hat ein hartes Vorgehen gegen jugendliche Schläger gefordert. Grundlose Prügelattacken hätten sich zu einer Art Mode entwickelt, die sich wohl nur durch sehr deutliche Bestrafung der Täter wieder eindämmen lasse, sagte Egg dem Nachrichtenmagazin «Focus».
Der Staat müsse gewalttätigen Jugendlichen klar aufzeigen, dass Exzesse scharf geahndet würden. Eine klare Linie und konsequente Reaktion der Justiz schreckten potenzielle Schläger womöglich am ehesten ab, betonte der Kriminologe.
In der Nacht zum vergangenen Mittwoch hatten drei 16-jährige Schweizer bei einem Schulausflug in München einen 46-jährigen Passanten mit Tritten gegen den Kopf schwer verletzt. Zudem sollen sie einen Studenten und drei ältere Männer niedergeschlagen oder angegriffen haben. Die Jugendlichen wurden wegen Mordversuchs in Untersuchungshaft genommen. In den Vernehmungen legten sie nach Polizeiangaben Teilgeständnisse ab, zeigten aber keinerlei Reue. (ap)