Köln. 30.000 Erzieherinnen und Sozialarbeiter im öffentlichen Dienst demonstrierten nach Verdi-Angaben in Köln. Gewerkschafts-Boss Bsirske kündigte an, dass die Streiks in Kindertagesstätten "so lange wie nötig" dauern werden.
Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen hat sich für eine rasche Einigung im Tarifkonflikt der kommunalen Kindertagesstätten ausgesprochen. «Ihre Forderungen sind berechtigt», sagte die CDU-Politikerin am Montag bei einer Großkundgebung vor Tausenden Erzieherinnen und Sozialarbeitern auf dem Kölner Heumarkt. Nun sei es wichtig, dass schnell eine Lösung gefunden werde: «Die Kinder und die Eltern warten darauf.»
Die Vergütungsordnung der Erzieherinnen stamme aus dem Jahr 1991, sagte die Ministerin. Doch die Anforderungen an Erzieher hätten sich seither stark geändert: «Sie haben mehr Aufgaben. Sie haben verantwortungsvolle Aufgaben», sagte von der Leyen. Das alles gebe es aber nicht zum Nulltarif: «Das alles kostet Geld.» Es sei an der Zeit, sich zu fragen: «Was ist eine gute Förderung unserer Kinder wert?»
"Plausible Verständigung" anvisiert
Auch der SPD-Vorsitzende Franz Müntefering sprach sich vor den Teilnehmern der Kundgebung für eine baldige Lösung des Tarifstreits aus. «Ich hoffe, dass es heute zu einer plausiblen Verständigung kommt.» Müntefering fügte hinzu: «Wir wissen alle, wie wichtig die ersten sechs Jahre im Leben eines Kindes sind.»
Der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske kündigte am Rande der Veranstaltung an, man werde «so lange wie nötig» streiken. Nach Angaben der Gewerkschaft beteiligten sich rund 30.000 Demonstranten an den Protesten. Am Abend sollte dann um 18 Uhr die möglicherweise entscheidende Verhandlungsrunde für die rund 220.000 Erzieherinnen und Sozialarbeiter im öffentlichen Dienst beginnen.