Witten. Im Wittener Hammertal hat das neue Fitnessstudio „Fitomat“ eröffnet. Wir haben uns umgeschaut, was die Muckibude so alles zu bieten hat.
Sekt und Kuchen: das sind nicht die Lebensmittel, die üblicherweise in einem Fitness-Studio verzehrt werden. Es sei denn, es findet eine Eröffnung statt. Wo sonst isotonische Getränke für Energie sorgen, wird diesmal mit kalorienhaltigen Genussmitteln gefeiert. Rund 50 Menschen tummeln sich am Sonntag, 5. Januar, im neu eröffneten „Fitomat“ in der ehemaligen Sparkasse im Hammertal, die wenigsten tragen Sportkleidung. Doch das wird sich in den kommenden Tagen ändern.
„Wir wohnen hier und das ist eine gute Gelegenheit, unser Vorhaben endlich in die Realität umzusetzen“, freuen sich Joline und Marisol (beide 17) über den kurzen Weg ins „Fitomat“. Schon lange wollten sie sich in einem Fitness-Studio anmelden, doch scheuten die beiden den weiten Weg in die City oder gar in Nachbarstädte. Sie können von ihrer Gesamtschule in Hattingen-Welper mit dem Bus direkt zum „Fitomat“ fahren und laufen somit nicht Gefahr, nach dem Unterricht erst auf dem heimischen Sofa zu versacken, wie die beiden lachend erzählen.
Inhaber der Immobilie in Witten wollte etwas Neues probieren
Seit Neujahr waren die jungen Frauen schon drei Mal hier. Die ersten Tage im Studio nutzen die Schülerinnen, um Routinen aufzubauen und sich an die Geräte zu gewöhnen. Per QR-Code gelangt man zu Videos, in denen die Nutzung der einzelnen Geräte erläutert wird.
Unter den Feiernden befindet sich auch Frank Michel von der Firma Pleiger, der die Immobilie gehört. Michel freut sich, dass nach mehr als einem Jahr wieder Leben in die ehemalige Sparkassenfiliale gezogen ist. „Wir wollten hier mal etwas ganz Neues versuchen“, beschreibt er die langwierige Suche, die nun mit der Eröffnung des „Fitomat“ ein gutes Ende gefunden hat.
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Bei Robert Fischbach, dem Inhaber des „Fitomat“, mischt sich unter die Freude auch eine gehörige Portion Aufregung. Es ist sein erstes Studio, das er eröffnet und somit „eine Reise ins Ungewisse“, wie der 32-jährige es beschreibt. Sein Studio wird größtenteils ohne Personal auskommen. Lediglich drei Mal pro Woche wird ein Trainer vor Ort sein und für Fragen und Hilfestellung zur Verfügung stehen (Sonntag 10 bis 13 Uhr, Mittwoch und Freitag jeweils von 17 bis 20 Uhr). Wer möchte, kann sich zudem einen kostenpflichtigen Personaltrainer dazu buchen.
Wittener freut sich über „Studio vor der Haustür“
Nicht alle Gäste sind bei der Eröffnung zum Feiern da. An der Rudermaschine sitzt Martina Enke und bewegt unter den Augen von Trainer Leroy Nienhaus 20 Kilo hin und her. „Immer an die kontrollierten Bewegungen denken“, instruiert er die 64-jährige. „Ich fühle mich jetzt schon fitter“, lacht die sportliche Frau, die seit 60 Jahren im TV Herbede aktiv ist. Nun wird sie sich im „Fitomat“ anmelden, „um noch was für die Knochen zu tun.“
Auf einem Fahrrad nebenan müht sich Frank Hake (55) ab. Die Schweißperlen stehen ihm auf der Stirn, das Handtuch ist im Dauereinsatz. Er habe früher sehr viel Sport getrieben, musste dann aber aus gesundheitlichen Gründen lange darauf verzichten, erzählt er. „Es ist ein Traum, dass ich nun ein Studio vor der Haustür habe und wieder Sport treiben kann.“ Drei Mal die Woche möchte er zukünftig trainieren und sein Gewicht reduzieren.
Der Weg zum Sport ist im Hammertal von nun an sehr kurz. Sekt und Kuchen stehen dann nicht mehr auf dem Speiseplan.
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