Witten. In der alten Sparkassen-Filiale im Wittener Hammertal eröffnet bald eine neue Muckibude. Sie soll ohne Personal auskommen. Das ist geplant.
Zwei Handwerker bereiten die ehemalige Sparkassen-Filiale im Wittener Hammertal für eine komplette Umgestaltung vor. Geld abheben, das geht schon seit Herbst 2023 nicht mehr. Seither ist die lichtdurchflutete Ladenzeile leergeräumt. Das soll sich bald ändern, denn ein Fitnessstudio der Kette „Fitomat“ zieht ein. Ab Januar sollen Gäste im Herbeder Ortsteil Buchholz Hanteln stemmen und auf dem Laufband trainieren. So der Plan von dem neuen Inhaber Robert Fischbach (32), der am Montag, 4. November, die Schlüssel zum Gebäude übernommen hat. Er hat ein klares Bild davon, wie das Studio am Ende aussehen wird.
Das Besondere: Das Studio soll ohne Personal auskommen. Das heißt: Mit einem Bar-Code kommen sie nicht nur in das Studio herein, sondern auch an Erklärvideos für die richtige Handhabung der Geräte. Wer eine zusätzliche Einweisung in die Geräte oder einen Trainingsplan braucht, kann einen Personaltrainer aus der Region buchen – für 50 Euro pro Stunde. „Anfänger buchen nach einigen Monaten am besten noch eine Stunde, um mögliche Fehler in der Ausführung der Übungen zu korrigieren“, sagt Fischbach. Komplett ohne Mitarbeiter geht es also auch im Fitomat Hammertal nicht. Gerade am Anfang plant Fischbach, auch selber häufiger vor Ort zu sein.
Neues Fitnessstudio in ehemaliger Sparkassen-Filiale
Für den Kölner ist es schließlich das erste Studio, das er eröffnet. Seit 15 Jahren geht er regelmäßig in die Muckibude, arbeitet parallel bei einem Industrieversicherer. „Ich bin neu im Geschäft, deswegen gehe ich diesen Schritt auch mit einem deutschlandweiten Franchise. So kann ich mich bei Fragen an jemanden wenden.“ Das Raumdesign wird daher auch auf Linie des Franchise gehalten: Schwarze Wände mit violetten Lichtakzenten. Die Glasfront bleibt für Tageslicht erhalten, wird aber beklebt, um Einblicke von außen zu verhindern.
Teppich und Fliesen sollen Vinyl und Gummi weichen, „für die Gewichte, falls sie fallen.“ Der Eingangsbereich wird mit einer Couch-Gruppe ausgestattet, entlang der Fensterseite sind Laufbänder und Stepper für Cardio vorgesehen, ergänzt durch Bauch- und Beinpressen sowie einen Freihantelbereich auf der Wandseite. Ein separater Raum wird für Bodenübungen eingerichtet. Auf den 275 Quadratmetern können 30 bis 40 Personen gleichzeitig trainieren. Damit ist die Fläche relativ klein, aber dennoch angemessen für die Lage, findet Fischbach. „Angestrebt sind 600 bis 700 Mitglieder.“ Die Ausstattung soll vergleichbar mit der eines großen Studios sein, jedoch mit weniger Geräten. „Statt vier Geräten haben wir jeweils ein Exemplar.“ Kurse wird es nicht geben.
Fitnessstudios: Der Markt ist noch nicht gestättigt
Der 32-Jährige blickt zuversichtlich auf die Eröffnung, denn der Fitness-Markt sei noch lange nicht gesättigt. Das belegen auch die Zahlen. Laut Statista waren 2023 über elf Millionen Deutsche in einem Fitnessclub Mitglied. Andere Studios in Witten, wie der Easyfitness-Club und das Fit X in der Innenstadt, das Terra-Studio im Wiesenviertel oder der Fitnesskreis Stebner, sieht Fischbach aufgrund der Distanz nicht als Konkurrenz. Insgesamt gibt es in Witten rund 20 kleinere und größere Fitnessstudios, die meisten in Mitte.
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Mit dem Fitomat Hammertal können Menschen auch in Randgebieten Sport treiben, wo bislang kein Fitnessstudio existiert. „Der Bedarf ist da“, betont Fischbach. Sport sei für die Gesundheit essenziell, und „Widerstandstraining lässt sich durch nichts ersetzen, auch wenn man zusätzlich Fußball spielt.“ Doch der Kölner sehe das Studio nicht nur als Fitnesscenter, sondern auch als Begegnungsort. „Menschen brauchen Orte, an denen sie sich treffen können.“
„Menschen brauchen Orte, an denen sie sich treffen können.“
Im Studio können alle ab 16 Jahren (mit Zustimmung der Eltern) von 6 bis 22 Uhr trainieren, idealerweise sogar rund um die Uhr – je nach Genehmigung. Die Umbauten sollen bis zur letzten Dezemberwoche vor Weihnachten abgeschlossen sein, sodass das Studio pünktlich nach Neujahr öffnen kann. Wie hoch die Kosten insgesamt sind, will Fischbach nicht verraten. Nur so weit: Allein die Geräte des Marktführers Matrix kosten einen fünfstelligen Betrag.
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Eine Mitgliedschaft im Vorverkauf kostet 29,90 Euro, ab der Eröffnung 34,90 Euro, mit Ermäßigungen für Studierende und Schüler. Schon jetzt sind zwei Anmeldungen eingegangen. Fischbachs Ziel für die Zukunft? Zunächst konzentriere er sich auf sein erstes Studio, könnte sich aber vorstellen, später ein weiteres zu eröffnen. Nach getaner Arbeit ist für den 5. Januar eine Eröffnungsparty mit Getränken, Kuchen und Challenges geplant.
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