Witten. In Witten wurde beim Jahreswechsel ordentlich Lärm gemacht. Selbst den gesamten Neujahrstag über hörte man noch Böller. Das gefällt nicht jedem.
Es hatte sich schon abgezeichnet. Bereits beim Verkaufsstart des Silvesterfeuerwerks ging in Witten einiges über die Ladentheke. War es in den Coronajahren wegen des Verbots von Böller und Raketen ruhig geblieben, knallte es danach umso lauter. Und auch beim Jahreswechsel 2024/25 leuchtete der Himmel über Witten bunt. Allerdings war es nicht nur in der Nacht vom 31. Dezember auf den 1. Januar laut. Bis spät in den Neujahrsabend hinein hörte man immer wieder laute Böller.
Schon am Neujahrsmorgen wurde auf den Straßen deutlich, was in der Nacht passiert ist. Überall lagen die Reste des Silvesterfeuerwerks herum. Ob abgebrannte Pyrobatterien, Raketenstäbe oder Chinaböller – in Witten war alles dabei. Einige hatten sich wohl besonders gut eingedeckt und konnten es nicht lassen, auch am 1. Januar den ganzen Tag lang zu böllern.
Viele Diskussionen über Böller am Neujahrstag in Witten
Natürlich gehört so ein Feuerwerk dazu und hat Witten auch wieder einen überaus bunten Jahreswechsel beschert. Doch nicht jedem gefällt das. So sagt ein Bewohner der Innenstadt gegenüber der Redaktion, dass es teilweise unerträglich gewesen sei, dass noch am Neujahrstag so viel geknallt wurde. Auch in den Wittener Facebook-Gruppen gibt es ein unterschiedliches Echo.
So fragt eine Wittenerin, wer denn bloß den ganzen Tag noch böllern würde. „Wir waren auch jung und hatten Spaß“, schreibt eine Userin. Eine andere meint: „Bei uns auch den ganzen Tag schon. Einfach nur nervig.“
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Auch die Redaktion hat auf Facebook eine nicht-repräsentative Umfrage gestartet und gefragt, wie man denn zum Böllern über die Silvesternacht hinaus steht. „Kein Problem, gehört dazu“, sagt etwa User Thomas. „Es war sehr schön“, meint auch Jörg. Jessica hingegen findet deutlichere Worte: „Zum Kotzen. Absoluter Mist und dreckig ist es sowieso. Ich bin weiterhin für ein Böllerverbot.“ Auch Petra hat eine ähnliche Meinung. „Unmöglich. Silvester ok, aber um null Uhr und nicht schon Stunden oder Tage vorher.“ Christian hat für sich schon eine Entscheidung getroffen. „Muss jeder selber wissen. Ich habe vor 30 Jahren entschieden, dass ich mein Geld anders ausgebe“, sagt er.
Witten lässt es Silvester krachen: Die schönsten Bilder
Rein rechtlich gesehen haben diejenigen, die auch über den gesamten Neujahrstag ihr Feuerwerk gezündet haben, jedoch nicht regelwidrig gehandelt. Per Gesetz ist es nämlich erlaubt, vom 31. Dezember, 0 Uhr, bis zum 1. Januar, 24 Uhr, zu böllern – also 48 Stunden lang. Die Kommunen selbst haben jedoch die Möglichkeit, diesen Bereich einzugrenzen. In Witten ist das nicht der Fall – genauso, wie es keine Böllerverbotszonen gibt.
Polizei spricht von überschaubaren Rahmen
Aus polizeilicher Sicht ist beim Jahreswechsel auch nichts Außergewöhnliches vorgefallen. „Das war alles im überschaubaren Bereich“, sagt Sprecher Marco Bischoff. Nachdem das Präsidium die Zahlen für die einzelnen Städte am 1. Januar noch nicht genau aufschlüsseln konnte, gibt es nun mehr Klarheit. In der gesamten Silvesternacht mussten die Beamten in der Ruhrstadt 50 Mal ausrücken, zehnmal aufgrund von Pyrovergehen.
Und auch am Neujahrstag war noch etwas los. „Der Frühdienst hatte einiges zu tun“, sagt Bischoff. Das ging von Ruhestörung bis hin zur Körperverletzung. Im Laufe des Tages wurde es dann aber ruhiger. Insgesamt drei Ruhestörungen wegen Feuerwerks seien noch gemeldet worden, unter anderem auf der Nachtigallbrücke. „Es war sicher nicht langweilig, aber auch nicht ausufernd“, sagt Bischoff.
Die Aufräumarbeiten in Witten haben am frühen Donnerstagmorgen begonnen. Die Stadtreinigung war mit ihren Fahrzeugen unterwegs, um die Reste der Silvesternacht und des Neujahrtags zu beseitigen. Mittlerweile sind keine Böller mehr zu hören. Auch der größte „Pyrotechniker“ hat sein Pulver eben irgendwann verschossen.
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