Witten. Der Jahreswechsel naht und somit wird auch wieder über ein mögliches Böllerverbot diskutiert. Die Stadt Witten hat dazu eine klare Haltung.
Der Jahreswechsel naht in großen Schritten – und wirft abermals die Frage auf, wie Städte und Kommunen mit der „Böllerei“ umgehen. Immer wieder debattierte auch die Politik in Witten darüber, sogenannte Verbotszonen für Silvesterknaller einzurichten. Doch wie in den vergangenen Jahren verzichtet die Stadt auch diesmal darauf.
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„Es wird wie in den Vorjahren keine Verbotszonen geben“, sagt Stadtsprecher Jörg Schäfer. So eine Maßnahme sei gesetzlich weiterhin nur schwer einzurichten. Ausnahmen gibt es lediglich wie immer vor Krankenhäusern und Altenheimen. Diese Regelung gelte aber überall und nicht nur in Witten. Andere Kommunen gehen dabei allerdings rigoroser vor.
Diskussion über Böllerverbot hält in Witten schon lange an
So hat beispielsweise die Nachbarstadt Bochum entschieden, dass in einigen Bereichen im Bermudadreieck Sperrzonen eingerichtet werden. Dort war die Polizei auf der Brüderstraße im Vorjahr von 300 Menschen bedrängt und mit Feuerwerkskörpern attackiert worden. Auch in Großstädten wie Berlin hat es Krawalle gegeben. In Witten sind ähnliche Vorfälle allerdings ausgeblieben.
Dennoch gibt es in der Stadt schon länger Diskussionen darüber, die Feuerwerkskörper zu verbieten. Bereits vor zwei Jahren hatten die Piraten gemeinsam mit SPD und Grüne einen entsprechenden Antrag gestellt. Damals argumentierten die Fraktionen mit weniger Lärm für Mensch und Tier, weniger Müll und der Chance, den Jahreswechsel einmal anders zu feiern. Auch die Linken fordern schon länger ein Knall-Verbot. Durchgesetzt hat sich das Ganze bislang aber nie.
Auch der Vorschlag eines zentralen Feuerwerks wurde bislang nicht weiter verfolgt. „Wenn das Böllern fast überall erlaubt ist, würde ein zentrales organisiertes Feuerwerk vermutlich eher untergehen. Aufwand und Kosten würden in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen“, so Stadtsprecher Jörg Schäfer.
Ordnungsamt geht an Silvester Streife
Dass die Stadt an ihrer Haltung festhält, dürfte neben den Fraktionen, die die Böllerei schon lange abschaffen wollen, auch bei einigen Anwohnern nicht auf Freude stoßen. So hatten sich im Januar einige Leser aus dem Bereich Heven/Kleff bei der Redaktion gemeldet und sich über die „heftige Böllerei“ am Neujahrstag im Bereich der Nachtigallbrücke bis in den späten Abend hinein beschwert. Aber auch hier scheint die Stadt selber wenig machen zu können. Schließlich sind Silvesterfeuerwerke auch noch an Neujahr bis Mitternacht erlaubt.
Kontrollen wird es dennoch geben. Auf Anfrage versichert die Stadt, dass das Ordnungsamt wie in den vergangenen Jahren im gesamten Stadtgebiet auf Streife sein wird. Der Rest liegt in der Eigenverantwortung jedes Einzelnen. Denn bei allem Ärger gehört der bunte Pyro-Himmel zum Jahreswechsel ja irgendwie doch dazu.
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