Witten. Der Rat der Stadt Witten hat in seiner letzten Sitzung eine weitere Stufe des Lärmaktionsplans verabschiedet. Gibt es bald mehr Tempo-30-Zonen?

Der Rat der Stadt Witten hat in seiner letzten Sitzung des Jahres die vierte Stufe des Lärmaktionsplans beschlossen. Er sieht unter anderem eine mögliche Temporeduzierung in einigen Straßen vor. Erstmals wurden auch „Ruhige Gebiete“ aufgenommen.

Die Stadt hat im Jahr 2023 den Verkehr gezählt, um die Belastung auf den viel befahrensten Straßen zu ermitteln. Weisen die Lärmkarten erhöhte Werte durch Umgebungslärm aus, ist die Stadt verpflichtet, einige Maßnahmen auf den Weg zu bringen. Nach Angaben der Verwaltung sind in Witten davon 20 Straßen betroffen, über die pro Tag mindestens 8220 Fahrzeuge fahren.

An 20 Straßen in Witten ist es zu laut

Darunter fallen die Autobahn A 43 von der Auffahrt Bochum-Querenburg über Witten bis zur Stadtgrenze Sprockhövel, ebenso die A 448 von der Stadtgrenze Bochum über Witten bis Dortmund, die Ardeystraße, der Bodenborn, die Crengeldanzstraße, Dortmunder Straße, Hauptstraße, Herbeder Straße, Hörder Straße, Husemannstraße, Im Hammertal, Pferdebachstraße, Ruhrstraße, Sprockhöveler Straße, Stockumer Straße, Universitätsstraße, Wengernstraße, Westfalenstraße, Wetterstraße und die Wittener Straße. Doch was ist dort eigentlich möglich, um den Lärm zu verringern?

Die Stadt hat hier verschiedene Möglichkeiten. Unter anderem können Fahrbahnen und Gehwege erneuert oder Kreisverkehre sowie Ampeln gebaut werden. Auch das vorgegebene Tempo kann verringert werden. So sind vermehrt Tempo-30-Zonen möglich. Hier liegen bereits Prüfaufträge vor. Welche Straßen am Ende wirklich betroffen sind, ist jedoch noch nicht bekannt.

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„Auf der Grundlage der neuesten Lärmkartierung wurde festgestellt, dass über 3800 Personen tagsüber in ihren Wohnungen einer Lärmbelastung ausgesetzt sind, die über dem angegebenen Grenzwert von 70 Dezibel liegt. Nachts sind sogar 4350 Menschen Lärmpegeln von über 60 Dezibel ausgesetzt, wie Volker Salewski hervorhebt. Er ist bei der Stadt für den Immissionsschutz zuständig. Schon Lärm ab 60 Dezibel könne zu schweren Schlafstörungen führen und Herz-Kreislauferkrankungen verursachen.

„Ruhige Gebiete“ sollen für Erholung sorgen

Deshalb wurden erstmals auch sogenannte „Ruhige Gebiete“ ausgewiesen. Darunter fällt unter anderem das Muttental, der Hohenstein und einige Waldflächen, wie zum Beispiel am Borbach oder in Durchholz. „Ein vielfaltiges Angebot an attraktiven Rückzugsräumen in der Stadt ist ein wesentliches Element einer erfolgreichen Stadtentwicklung“, sagt Stadtbaurat Stefan Rommelfanger.

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