Witten. In der Kita Fröbelhaus in Witten können endlich Kinder betreut werden. Die Diakonie hat aber mit einem Problem zu kämpfen. Auf einmal fehlt Geld.

Wittens Diakonie ist Kummer gewohnt. Der Umzug der Kita Fröbelhaus in das ehemalige Saunagebäude an der Pferdebachstraße stand unter keinem guten Stern. Ein Brand verzögerte zunächst den 2020 geplanten Einzug. Es sollten vier Jahre ins Land ziehen, bis es so weit war. Inzwischen gibt es neuen Ärger. Die Finanzierung der Außenanlagen ist noch ungeklärt, wie sich kürzlich bei einem Besuch vor Ort herausstellte.

Dabei hatte zunächst alles gut ausgesehen. Bürgermeister Lars König war gemeinsam mit der neuen Sozialdezernentin Ann Kathrin Frede und Jugendamtsleiterin Corinna Lenhardt sowie Fachleuten aus dem Jugendamt in die Einrichtung gekommen, um den laufenden Betrieb im Familienzentrum zu besichtigen.

Steigender Bedarf an Betreuungsplätzen in Witten

Stadt Witten stellt Kita Fröbelhaus vor
Kitaleiterin Christiane Ruhl-Teichert (li.) führt Gäste durchs Fröbelhaus. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Dem Verwaltungschef sind Vorschulerziehung und Bildung wichtig. Bevor er an die Stadtspitze gewählt wurde, hatte er sich in Kindergarten und Grundschule ehrenamtlich im Elternrat engagiert. Sorgeberechtigte haben in NRW einen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz für Kinder zwischen einem und sechs Jahren. Dazu kommt in Witten steigender Bedarf an Betreuungsplätzen vor allem durch Kinder aus Zuwandererfamilien, wie König beim Besuch im Fröbelhaus sagte. Er wies darauf hin, womit in diesem Jahr noch zu rechnen ist: „Wir bekommen im nächsten Sommer sieben Gruppen dazu, drei in Durchholz, eine in Buchholz, drei in der Bergerstraße.“

Die neue Kindertagesstätte Fröbelhaus Witten
Die neue Kita Fröbelhaus ist in einem Gebäude des ehemaligen Saunagartens untergebracht. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Das Fröbelhaus gilt als Vorzeige-Einrichtung. Sie ist als Familienzentrum zertifiziert, das neben Vorschulerziehung auch Kurs- und Gesprächsangebote für Sorgeberechtigte macht. Auch Inklusion behinderter Kinder ist möglich.

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Kita-Chefin Christiane Ruhl-Teichert und ihr Team sind erklärtermaßen stolz darauf, dass ihr erprobtes Konzept selbst dann funktioniert, wenn in den drei Gruppen immer mehr Mädchen und Jungen sind, die nur schlecht oder gar kein Deutsch sprechen können. Sprachförderung finde dann eben häufiger als früher statt. Ein engagiertes Team mache es möglich. Hinzu komme die Förderung nach Jahrgängen. „Wir machen Kinder schulreif“, betont Ruhl-Teichert.

Denn: Das Team – 33 Profis für drei Diakonie-Kitas im Stadtgebiet - würde sich zwar gern um drei Stellen vergrößern. Es hat unter Erzieherinnen und Erziehern einen guten Ruf. Diakonie-Oberin Frauke Gorontzi: „Es kommen laufend Bewerbungen rein. Aber es muss auch passen.“

Garten ist noch nicht finanziert

Doch am Rand des politischen Wohlfühltermins kam ein Problem zur Sprache. Beim Blick in die Außenanlagen sagte Frauke Gorontzi: „Wir haben hier noch 95.000 Euro für den Garten, die noch nicht finanziert sind.“ Das sei nicht vorhersehbar gewesen. Dieser Kosten-Posten sei weder dem Kuratorium der Evangelischen Stiftung Diakoniewerk Ruhr-Witten noch der Geschäftsführung bekannt gewesen.

Stadt Witten stellt Kita Fröbelhaus vor
Erzieherin Lara Ambrosat fühlt sich wohl bei ihrer Arbeit in der Kita Fröbelhaus. Das Team soll sich wenn möglich verstärken. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Gorontzi verweist auf die lange Planungsdauer. „Zwischendurch mussten auch mal die Töpfe gewechselt werden“, fügt die Geschäftsführerin der Evangelischen Stiftung Diakoniewerk Ruhr mit Blick auf die Finanzierung hinzu. Das Fröbelhaus sei die erste Kita-Immobilie, die die Diakonie nicht besitze, sondern lediglich miete. Sie zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass es eine Lösung geben werde. Immerhin: „Die Rechnung ist bezahlt.“ Wie die Diakonie den Betrag nun refinanziert, ist noch offen. Immerhin ist mit der Stadtverwaltung bereits ein Gesprächstermin verabredet. Gorontzi: „Danach kann ich dazu mehr sagen.“

Eines steht allerdings jetzt schon fest: Wie auch immer die Kostenfrage gelöst wird, die spielenden Kinder spüren keine Einschränkungen.

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