Witten. Anwohner des Ossietzkyplatzes wünschen sich ein sauberes Umfeld. Bis die Stadt Witten handeln kann, dauert es. Derweil wachsen die Müllberge.

Sie waren richtig motiviert, wollten sich engagieren: Anwohner des Ossietzkyplatzes hatten auf Einladung der Caritas Vorschläge für ein schöneres Umfeld erarbeitet. Sie wollen weniger Ratten und Müll, dafür mehr Grün und Blumen. Ihre Anregungen haben sie der Stadt Witten geschickt. Nun wird ihre Geduld auf eine harte Probe gestellt - und das ist noch nicht alles.

In dem Schreiben an die Stadt fasst die Caritas im Marienviertel zusammen, welche Verbesserungen sich die Menschen am Ossietzkyplatz wünschen, und bittet um Thematisierung im zuständigen Ausschuss. Da geht es um mehr Aufenthaltsqualität und weniger Verschmutzung, um einen neuen Anstrich für die sieben Bänke, um die Errichtung eines Beetes und eine Spielmöglichkeit. Die Antwort ist wenig zufriedenstellend: Denn bis sich was tut, kann es dauern.

Wittener können Anliegen im Januar vorstellen

Das Verfahren für Anregungen und Beschwerden sieht vor, dass zunächst dem Haupt- und Finanzausschuss (HFA) voraussichtlich in der Sitzung am 9. Dezember eine Verwaltungsvorlage mit dem Inhalt der Anregung und einem damit verbundenen Verfahrensvorschlag vorgelegt wird. Nach jetzigem Stand, so die Stadt, soll dem HFA vorgeschlagen werden, die Anregung in den fachlich zuständigen Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Klima (ASUK) zur Beratung zu verweisen. Dort hätten auch die Bürger die Möglichkeit, ihr Anliegen mündlich vorzustellen. Die nächste Sitzung steht am 23. Januar an.

Altkleidercontainer am Ossietzkyplatz  Witten
Der neue Altkleidercontainer am Ossietzkyplatz in Witten bietet auch keinen schönen Anblick. © Rolf Kappel | Rolf Kappel

Das bedeute nun also drei Monate Wartezeit, so Sozialarbeiter Rolf Kappel von der Caritas. Was er aber noch viel mehr bemängelt: „Leider wurde in der Zwischenzeit ein weiterer Standplatz für einen Altkleidercontainer genehmigt, der das Müllchaos noch mehr vergrößert.“

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Denn gegenüber vom Laden für Kugellager und Werkzeuge an der Breite Straße stehen bereits ein Altkleider-, ein Papier- und ein Glascontainer. Sie bilden den eigentlichen Schandfleck auf dem Platz, täglich sammelt sich Müll drumherum. Auch am neuen Container sieht es nicht besser aus: Irgendwer habe Sachen dort hineingestopft und wieder herausgezogen, so Kappel. Dabei würden etwa 150 Meter weiter bei der Wabe ohnehin zwei Container für Altkleider stehen - ohne entsprechendes Chaos - „denn da guckt einer drauf“.

Anwohner sind frustriert

Für die Anwohner bedeute das einfach nur Frust, weiß Rolf Kappel. „Sie haben keine Lust mehr, sich zu engagieren, weil sie das Gefühl haben, es hat ja sowieso keinen Sinn.“

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Einen kleinen Lichtblick gibt es allerdings: Am 26. November wird Uwe Rath, Fraktionsvorsitzender der SPD Witten und Vorsitzender des ASUK, vorbeischauen, um sich selbst ein Bild von den Zuständen am Ossietzkyplatz zu machen. Dafür hatte sich Patricia Podolski, ebenfalls SPD, eingesetzt.

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