Witten. Die Rettung der Werkstadt in Witten hatte sich zuletzt bereits angekündigt. Nun ist eine letzte wichtige Hürde im Insolvenzprozess genommen.

Die Rettung der Werkstadt in Witten hatte sich bereits angedeutet. Mit „Projektwerk L“ ist ein neuer Träger bereits gefunden. Der Jugendhilfeausschuss hatte der neuen Trägerschaft in seiner letzten Sitzung schon einstimmig zugestimmt. Rund ein Jahr nachdem das sozio-kulturelle Zentrum an der Mannesmannstraße Insolvenz angemeldet hat, hat nun auch der Rat die entsprechende Vorlage verabschiedet. Die Stadt setzt sich insbesondere für die Jugendarbeit ein.

„Weil die Schließung der Werkstadt bedeutet hätte, dass ein seit vielen Jahren sehr bewährtes, beliebtes und von den Kindern und Jugendlichen gern in Anspruch genommenes Angebot nicht mehr vorhanden gewesen wäre, hat sich die Stadt frühzeitig in den Prozess eingeschaltet“, sagt Corinna Lenhardt, Leiterin des Amtes für Jugendhilfe und Schule. Insbesondere beliebte Veranstaltungen wie das „Feel:leicht Festival“ im Steinbruch Imberg oder die Young-Beats-Party für Jugendliche zwischen 12 und 15 Jahren hätte es bei einer Schließung nicht mehr gegeben.

Stadt Witten bezuschusst die Werkstadt

„Ziel aller Überlegungen war daher immer die auskömmliche Finanzierung des Jugendzentrums und der Erhalt der Jugendkulturarbeit – und das ist gelungen“, so Lenhardt. Deshalb habe sich die Stadt gleich nach Bekanntwerden der finanziellen Schieflage in den Insolvenzprozess mit eingebracht und geprüft, inwieweit die Angebote der Jugendkulturarbeit und des Jugendzentrums Treff weitergeführt werden können.

Corinna Lenhardt, Leiterin des Amts für Jugendhilfe und Schule in Witten, freut sich, dass die Werkstadt-Angebote für Jugendliche auch in der Zukunft aufrecht erhalten werden.
Corinna Lenhardt, Leiterin des Amts für Jugendhilfe und Schule in Witten, freut sich, dass die Werkstadt-Angebote für Jugendliche auch in der Zukunft aufrecht erhalten werden. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald (theo)

Die Stadt selbst wird die Werkstadt beziehungsweise den neuen Träger dabei finanziell weiter unterstützen. So gibt es für die generelle Jugendkulturarbeit in diesem Jahr einen Zuschuss von rund 243.000 Euro, speziell für das Jugendzentrum „Treff“ 85.000 Euro. Zudem können die Verantwortlichen der Werkstadt auf 150.000 Euro für ein eigenständiges Jugendzentrum in freier Trägerschaft zurückgreifen. Laut Vorlage ist es dem Jugendzentrum dadurch möglich, „ohne Zuschüsse aus dem jetzigen, kommerziellen Bereich der Wittener Werkstadt zu arbeiten“.

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Corinna Lenhardt betont, dass man jetzt eine Lösung gefunden habe, mit der Beteiligten zufrieden sind. „Ich bin froh und auch erleichtert, dass es uns gelungen ist, die Veranstaltungen für die Kinder und Jugendlichen in unserer Stadt zu retten und den neuen Träger ‚Projektwerk L Plan B gUG‘ mit den weiterhin zur Verfügung stehenden Mitteln in ein ruhiges Fahrwasser zu führen“, so die Leiterin des Amts für Jugendhilfe und Schule.

Neuer Träger will grundsätzlich an Konzept festhalten

Der neue Träger konzentriert sich nach eigenen Angaben insbesondere auf die Berufsorientierung, Ausbildungsplätze und Jobs für junge Erwachsense. Auch deshalb scheint die Zusammenarbeit zu passen. „Die Werkstadt hat tolle Ansätze im jugendkulturellen Bereich“, sagt Udo Schöll, Geschäftsführer von „Projektwerk L“. Durch die Kooperation wolle man sich nun breiter aufstellen und weitere Angebote entwickeln, die Jugendliche generell auf das Berufsleben vorbereiten.

Die wichtigste Nachricht aber ist, dass es an der Mannesmannstraße weitergeht. Der Träger hat zudem nicht vor, das Konzept vollkommen umzuwerfen. Die gewohnten Veranstaltungen sollen weiterhin stattfinden. Bürgermeister Lars König gratulierte Werkstadt-Geschäftsführerin Sabrina Eilebrecht in der Ratssitzung übrigens zu der Rettung. Sie kann gemeinsam mit ihrem Team nun sorgenfreier die Zukunft planen.

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