Witten. Immer wieder hat es zuletzt Diskussionen über das Verhalten im Wittener Rat gegeben. Bürgermeister Lars König gibt jetzt den Schiedsrichter.

Die Fußball-Europameisterschaft steht vor der Tür. Dann werden sicherlich auch die Leistungen der Schiedsrichter hier und da wieder heiß diskutiert. In Witten nimmt nun Bürgermeister Lars König, der viele Jahre im Sportausschuss saß, eine ähnliche Rolle ein. Aber nicht auf dem Fußballplatz, sondern in den Ratssitzungen.

Zuletzt hatte es immer wieder heftige Auseinandersetzungen über das Verhalten von Ratsmitgliedern untereinander und die Debattenkultur als solche gegeben. Die SPD hatte in einem Antrag ein konsequentes Eingreifen von Bürgermeister Lars König gefordert, wenn beleidigende oder diskriminierende Äußerungen fallen.

Das Stadtoberhaupt sah bislang allerdings keinen Handlungsbedarf. König verwies stets auf die Geschäftsordnung. die genau regele, welche Sanktionen ausgesprochen werden können. Das reicht vom einfachen Ordnungsruf bis hin zum Ausschluss von der Sitzung oder der Streichung des Sitzungsgeldes. 

Wittener Ratsmitgliedern droht Sitzungsausschluss

Um das nun auch optisch zu untermalen, nimmt der Bürgermeister künftig eine Schiedsrichterrolle ein. Zu Beginn der Ratssitzung am vergangenen Montag, 10, Juni, holte er tatsächlich eine gelbe und rote Karte sowie eine Trillerpfeife hervor.

„Das Thema wurde zuletzt ja sehr stark diskutiert“, sagte König. Die erste gelbe Karte dient als Verwarnung. Bei der zweiten, also Gelb-Rot, droht der Ausschluss. Bei einem dritten Verstoß, also quasi einer „glatten Roten“, könnte sogar ein Sitzungsabbruch die Folge sein.

„Wir wollen natürlich alle nicht, dass es so weit kommt“, sagt König. Grundlage für diese Entscheidungen bleibt weiter die Geschäftsordnung. Änderungen gibt es darin erst einmal nicht. Zudem wurde der SPD-Antrag im Ältestenrat zuletzt zurückgezogen. Man wolle abwarten, wie es sich entwickelt.

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Dazu gehören fortan nun also auch gelbe und rote Karten, wenngleich das Ganze natürlich mit einem kleinen Augenzwinkern zu verstehen ist. Im Fußball wird ja ganz gerne mit den Schiedsrichtern diskutiert. Mal sehen, wie König damit umgeht, wenn ein Ratsmitglied mit seiner Entscheidung nicht zufrieden ist.

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