Hattingen/Bochum/Witten. Lange Schlangen, riesiges Interesse: Am Kemnader Stausee gibt es jetzt eine neue Gastronomie. Warum ein Stopp an der „Genussbude“ sich lohnt.

Mit diesem Ansturm hat wohl keiner gerechnet: Am Samstag (2.11.) hat am Kemnader Stausee im Städtedreieck Bochum/Witten/Hattingen ein neues Gastronomie-Angebot eröffnet. Lange Schlangen stauten sich vor der „Genussbude“, ein Ableger der Hattinger Bäckerei „Pott Bakery“. Was alle wollten: Waffeln, Crêpes und Eis der beliebten Eisdiele Filippin.

Das kleine Ladenlokal befindet sich dort, wo einst „Kemnade in Flammen“ startete: in einem alten Backsteinhaus an der Oveneystraße 69 auf Bochumer Seeseite. Dort gibt es auch eine Toilettenanlage. Der neue Laden liegt nur wenige Gehminuten vom Parkplatz entfernt. Etwa 50 Sitzplätze gibt es im Außenbereich. 

Waffelteig mit echter Bourbonvanille

Angeboten werden Kaffee, frische Waffeln mit unterschiedlichen Toppings, wie hausgemachte heiße Kirschen oder hausgemachtes Apfelkompott, verschiedene Crêpes-Variationen und italienisches Eis vom Eiscafé Fillipin in Blankenstein. Am Wochenende gibt es auch frische Handwerksbrote und Brötchen. „Alle unsere Produkte werden nach alter Tradition hergestellt. Das heißt, wir verwenden keinerlei Fertigmischungen, keine Zusatzstoffe, keine Konservierungsstoffe, keine Farbstoffe. Wir machen unseren Waffelteig mit echter Bourbonvanille“, erklärt Inhaber Patrick Gambalat.

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Dass dies gut ankommt, zeigt sich vor Ort: Dichtes Gedrängel herrscht im engen Verkaufsraum, vor der Tür stehen die Besucher und Besucherinnen Schlange. Marcel Nissun (36) ist begeistert: „Ich finde das total klasse hier. Waffeln und Crêpes-Kreationen kommen doch bei jedem gut an.“ Marco Wolf (34) und Martin Dix (34) sind angetan vom neuen Standort: „Die Lage ist echt schön.“ „Es ist auch von Innen sehr schön gestaltet. Ein schönes Ambiente“, so die 17-jährige Lena Hablick. Sie hat mit der Puddingbrezel das erste Mal etwas von den Pott-Bakery-Produkten getestet - und fand es sehr lecker.

Jasper und Mama Christin essen ihren Kuchen vor der Genussbude der „Pott Bakery“, die am Samstag, dem 2. November 2024 am Kemnader See in Bochum ihre Pforten eröffnet hat.
Jasper und Mama Christin essen ihren Kuchen vor der Genussbude der „Pott Bakery“, die am Samstag, dem 2. November 2024 am Kemnader See in Bochum ihre Pforten eröffnet hat. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Essener Bäckerei produziert die Pott-Brote

Klaus Schulz (74) und Bärbel Wortmann (73) kennen die Pott Bakery - das Geschäft befindet sich an der Thingstraße in Welper - schon länger. „Wir waren schon im Laden und haben auch die Produkte dort probiert und gegessen, heute Morgen zum Beispiel“, erzählt der 74-Jährige.

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Gambalats Gastro-Betrieb expandiert gerade kräftig: Sein Verkaufswagen fährt verschiedene Wochenmärkte oder auch den Wittener Stadtteil Schnee an. Der 35-Jährige ist eine Triebfeder des erfolgreichen Blankensteiner Butterbrotmarktes. Dabei ist der Wittener gelernter Mediengestalter und betreibt eine Werbeagentur. Beliefert wird die Pott Bakery vom Borbäcker in Essen. 

„Echt geile Qualität plus Ruhrpott-Image“

Patricks Gambalats Schwestern, Julia (29) und Nadine (37), sind ebenfalls zur Eröffnung vor Ort. Daran, dass ihr Bruder mal so erfolgreich würde, haben sie nie gezweifelt. „Patrick war immer ehrgeizig, immer!“, betont Julia. Gleichzeitig gibt sie zu: „Auch wenn es mein Bruder ist, da bin ich ganz ehrlich, das ist alles sehr lecker.“

Patrick Gambalat, rechts, steckt hinter der Genussbude am Kemnader See in Bochum.
Patrick Gambalat, rechts, steckt hinter der Genussbude am Kemnader See in Bochum. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Gambalat hat eine Theorie, was hinter dem Erfolg steckt: „Weil wir über unsere Produkte die Geschichte des Bergbaus weitererzählen“, sagt er: Mit Broten wie „Bergbaukruste“, mit „Steiger Blut“, mit „Schicht im Schacht“ würden bei den Menschen im Ruhrpott einfach Emotionen geweckt. Dazu käme die Kombination mit der traditionellen Handwerkskunst. Wie er es ausdrückt: „Echt geile Qualität und dann noch dieses Ruhrpott-Image. Das ist ein bisschen der Schlüssel.“

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