Witten. Wittens Vorzeigeprojekt nimmt Formen an. Jetzt steht ein riesiger Kran auf der Baustelle des Bildungsquartiers in Annen. Die Anwohner staunen.

Vor gut einem Jahr wurde der Grundstein gelegt. Seitdem wächst das Bildungsquartier Witten-Annen stetig. Auf der gigantischen Baustelle hinter der Westfeldstraße und angrenzend an den Park der Generationen gehe es „in großen Schritten“ voran, heißt es von Seiten der Stadt. Alles liege weiterhin im Zeitplan: Pünktlich zum Schuljahr 2025/26 soll die Baedekerschule einziehen. Jetzt steht ein Riesenkran auf dem Gelände.

Die beiden Gebäude - das Bildungszentrum und die Dreifachturnhalle - sind schon gut zu erkennen. Dazwischen ragt der Kran in die Höhe. Nicht weniger eindrucksvoll sind die Bauteile, die er durch die Luft schweben lässt.

Schwertransporte auf Wittener Baustelle

Seit vergangener Woche werden die gigantischen „Dachbinder“, also die tragenden Elemente der zukünftigen Sporthalle, geliefert und montiert. „Diese Bauteile mit einer Länge von 31 Metern und einem Gewicht von 45 Tonnen erreichen die Baustelle per Schwertransport in den Nachtstunden“, so die Stadt. Die Montage erfolge tagsüber. Insgesamt werden zehn Binder verbaut, die das Dach der Sporthalle halten sollen. Der Rohbau soll noch in diesem Jahr fertig werden - sofern es nicht im November schon einen Wintereinbruch gibt.

Bildungsquartier Annen
Blick auf das Bildungsquartier Annen vom Park der Generationen aus: Ein riesiger Kran überragt derzeit das Baustellengelände. © Annette Kreikenbohm | Annette Kreikenbohm

Parallel dazu sind die Arbeiten am Bildungszentrum vorangeschritten. Filigrandeckenplatten wurden verlegt und die Verbindungsbrücke zwischen Bildungsquartier und Sporthalle wurde hergestellt. Inzwischen ist der Rohbau der Schule beendet.

Dass es tatsächlich flott vorangeht auf Wittens größter Baustelle, kann Jutta Meier bestätigen. Die 60-Jährige wohnt auf der Westfeldstraße mit direktem Blick auf das Geschehen. Sie hat gerade Urlaub, doch die Aussicht vom Balkon kann sie nicht wirklich genießen. „Es ist laut - eine echte Herausforderung“, sagt sie. Aber auch: „Die sind ziemlich fleißig. Es geht schnell voran.“

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Sogar samstags werde dort regelmäßig bis Mittag gearbeitet. Und erst letzte Nacht sei ordentlich Betrieb gewesen. Überhaupt der Verkehr: Ständig würden riesige Laster rangieren. Immer mal wieder gibt‘s Parkverbote auf der Westfeldstraße. Jutta Meier bleibt dennoch relativ gelassen: „Es soll ja schnell fertig werden.“

Das Bildungsquartier Annen entsteht auf einer Fläche von etwa 2,2 Hektar. Neben der Baedekerschule und der Offenen Ganztagsschule (OGS) wird das Quartier auch einen Kindertreff beherbergen. Darüber hinaus entstehen barrierefreie Räumlichkeiten, die Bürger nutzen können, etwa für Vereinsarbeit, Vorträge, Repaircafés oder Feierlichkeiten.

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Als besonderes Highlight des Großprojekts gilt die moderne Dreifeldsporthalle. „Sie wird den Breitensport in Annen erheblich bereichern“, betont die Stadt. Im Sinne einer nachhaltigen Bauweise wurden bei der Planung ökologische Aspekte berücksichtigt. Das Konzept sieht Holzbauelemente, Recyclingmaterialien, Gründächer, Photovoltaikanlagen und ein gemeinsames Blockheizkraftwerk mit dem angrenzenden Hallenbad vor.

Während die Bauarbeiten bisher wie geplant verlaufen, könnte das bei den Kosten ein wenig anders aussehen. Mit 30 Millionen Euro war das Projekt zunächst veranschlagt. Daraus könnten nun rund 33,6 Millionen werden, hieß es zuletzt im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Klima. Unter anderem haben sich die Bodenarbeiten aufwendiger gestaltet.

Der Ausschuss hatte der Budgeterweiterung zugestimmt. Im Juli 2025 kann dann vermutlich schon Leben einziehen in Wittens Vorzeigeprojekt. Und Jutta Meier kann den Sommer wieder auf ihrem Balkon genießen.

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