Witten. Momentan tut sich einiges auf dem Wittener Wohnungsmarkt. Es wird erstaunlich viel gebaut. Eine Unternehmen muss sich besonders ins Zeug legen.
- 54 neue Wohnungen statt Schrotthäuser in Witten
- Hälfte von Eigentumswohnungen an der Ardeystraße 175 verkauft
- Zeitdruck für Genossenschaft Witten-Mitte wegen neuem Kita-Jahr
In ganz NRW werden immer weniger Wohnungen gebaut. Gleichzeitig suchen immer mehr Menschen nach einem bezahlbaren Dach über dem Kopf. In Witten müssten zur Deckung des hohen Wohnraumbedarfs bis 2030 insgesamt 114 Wohneinheiten pro Jahr entstehen. Derzeit sind in der Ruhrstadt auch schon einige Bauprojekte auf dem Weg. Wir geben einen kleinen Überblick - ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Wir haben diesen Text bereits vor ein paar Tagen veröffentlicht. Wegen des großen Interesses am Wohnungsbau publizieren wir ihn noch einmal an dieser Stelle.
Wo einst jahrelang die Schrotthäuser für Ärger sorgten, wird nun ein neues Kapitel aufgeschlagen. An der Ardeystraße 122 und 122a entstehen 54 neue Wohnungen, verteilt auf vier Stockwerke. Mehr als die Hälfte, 30 Wohneinheiten, sollen etwa 40 m² große Appartements für Studierende oder Auszubildende werden, die restlichen 24 werden Zwei-Zimmer-Wohnungen mit einer Größe von rund 60 m².
Sozialer Wohnungbau an der Ardeystraße in Witten
Die Kaltmiete wird dafür im Schnitt 370 Euro betragen, für die Appartements 230 Euro. Da es sich um sozialen Wohnungsbau handelt, benötigen mögliche Bewohner einen Wohnberechtigungsschein. Aufs Dach soll eine Solaranlage, hinter dem Haus wird es Stellplätze für Pkw geben. Das Haus soll im April 2025 fertig sein.
Ein paar Hundert Meter weiter steht an der Ardeystraße 175 schon gut sichtbar ein neues Mehrfamilienhaus mit neun Wohneinheiten. Der Rohbau ist fertig, auch das Dach und die Fenster sind an Ort und Stelle. Damit ist das Gebäude nun „witterungsfest“, sagt Adem Mengü, Projektentwickler von der Firma CEP mit Sitz in Hamm und Dortmund. Auch die Installation von Elektro, Sanitär und Heizung hat begonnen, ebenso der Innenputz sowie die Wärmedämmung und der Außenputz. Mit Letzterem werde sich auch die Optik des Gebäudes noch einmal verändern, so der Ingenieur.
Wohnungen sind schon in der Vermarktung
Die Eigentumswohnungen sind auch bereits in der Vermarktung. Einziehen sollen die neuen Besitzer im Frühjahr 2025. Die Wohnungen (2,5 - 4,5 Zimmer) sind alle barrierefrei und zwischen 86 bis 100 m² groß. Der moderne Bau wird mit Erdwärme beheizt. Die Preise liegen zwischen 299.000 und 391.000 Euro. Etwa die Hälfte der Wohnungen sind bereits verkauft.
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CEP plant noch einen weiteren Neubau in Annen: An der Straße Am Hang 19, nahe des Imbergs. Die Pläne sind aber noch am Anfang. Hier könnten laut Mengü 16 bis 20 Wohnungen entstehen.
Genossenschaft Witten-Süd baut auch an der Ardeystraße
Und noch einmal Ardeystraße: Die Wohnungsgenossenschaft Witten-Süd baut in Höhe der Hausnummer 261 schon seit Herbst 22 ein Neun-Familien-Haus mit altersgerechten Wohnungen, eine Einheit soll barrierefrei werden. Aktuell befinde man sich beim Innenausbau, sagt Vorstandsmitglied Jürgen Ruhl. Das grobe Einzugsdatum steht schon fest: 1. Januar oder 1. Februar 2025. Geboten werden 2,5 bis 4,5-Zimmer-Wohnungen. Genossenschaftsmitgliedern werden die modernen Wohnungen zuerst angeboten.
Ebenfalls bereits im Bau ist das Wohngebäude der Wohnungsgenossenschaft Witten-Mitte gegenüber dem Busbahnhof. Allerdings weniger weit fortgeschritten. Schon seit mehr als drei Jahren ist an der Bergerstraße Baustelle. Zunächst hatte die Genossenschaft hier ihr neues Verwaltungsgebäude errichtet. Nun soll das Mehrfamilienhaus mit 44 Sozialwohnungen folgen - in Fertigbauweise. Ins Erdgeschoss wird nächstes Jahr eine Kita einziehen. Auch deshalb muss sich Witten-Mitte nun sputen. Das neue Kita-Jahr beginnt im August 2025.
Neue Wohnungen im ehemaligen Sanitätshaus
An der Hans-Böckler-Straße ist im Gebäude des ehemaligen Sanitätshauses Kaiser einiges passiert. Das hatte bereits Anfang 2019 Insolvenz angemeldet. Seitdem stand das Gebäude leer. Nun wurden die ehemaligen Gewerbeflächen in insgesamt 17 Wohnungen umgewandelt. Einige davon sind auch schon in den Immobilienportalen zu finden und laut Anzeige seit 1. Oktober bezugsfertig.
Sie werden teils als barrierefreie Einzimmer-Wohnung angeboten (600 Euro kalt für 50 m2), teils mit einem Betreuungskonzept. „Bleiben Sie selbständig so lange wie möglich und buchen Sie sich gerne Ihren ganz persönlichen Luxus dazu. Unser Service-Team bietet Ihnen einen Reinigungsservice, die Erledigung Ihrer Einkäufe, Wäscheservice, Spaziergänge etc.“, heißt es in einer Anzeige.
Neubaugebiete in Stockum und Heven-Ost/Crengeldanz
Perspektivisch werden in der Ruhrstadt auch noch mehr Wohnungen entstehen. Etwa in Stockum zwischen Stockumer Bruch und Hörder Straße. Hier sollen auf einer drei Hektar großen Fläche rund 100 Wohneinheiten gebaut werden: eine Hälfte Mehrfamilienhäuser, die andere Reihen- und Doppelhäuser.
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Auch in Heven-Ost/Crengeldanz soll es ein neues Baugebiet geben, zwischen der Straße Wannen und der Sprockhöveler Straße. Langfristig sind dort auf rund 4,4 Hektar 160 neue Wohnungen vorgesehen. Bislang ist allerdings lediglich der Grundsatzbeschluss gefasst, dass das Areal „städtebaulich entwickelt werden soll“. Auf dem ehemaligen Betriebsgelände der Böhmer-Werke soll ebenfalls ein neues Quartier entstehen. Und auch das Draco-Gelände an der Herdecker Straße ist wieder im Gespräch.
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