Witten. Die Geldmärkte sind in den vergangenen Wochen heftig unter Druck geraten. Das sagen Wittener Banken über die Sicherheit von Kundeneinlagen.

Eine Bankenpleite in den USA und die Übernahme des Schweizer Instituts Credit Swiss durch die Konkurrenz haben kürzlich für reichlich Turbulenzen auf den Geldmärkten gesorgt. Hat sich die Unruhe auch auf das heimische Bankgeschäft ausgewirkt und wie ist es überhaupt um die Einlagen der Kunden bestellt? Die Redaktion fragte bei den Kreditinstituten vor Ort nach.

Von einer Verunsicherung der Kunden könne zwar keine Rede sein, sagt Thomas Josef Schröter, Sprecher der Volksbank Bochum Witten. Vereinzelt wollten einige dann aber doch wissen, was es mit den jüngsten Entwicklungen auf sich hat. Nun sei das Bankensystem hierzulande gut aufgestellt und selbst wenn es wieder zu einer Krise wie 2008 gekommen wäre, hätten Kunden das nicht zu spüren bekommen, so Schröter. Das liege vor allem auch daran, dass Summen bis 100.000 Euro, die Bürger auf die hohe Kante legen, nach gesetzlichen Vorgaben gesichert seien.

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Bei den Volks- und Raiffeisenbanken gehe der Schutz sogar noch deutlich darüber hinaus, versichert der Sprecher. Hier greife der so genannte Institutsschutz. Schröter: „Damit sind grundsätzlich alle Einlagen, die Kunden in unserem Hause halten, über dieses Sicherungssystem vollständig abgedeckt.“ Zum Jahresende 2022 hatte die Volksbank Bochum Witten rund 1,1 Milliarden Euro an Einlagen in ihren Büchern. Dazu zählen etwa Festgeld, Tagesgeld, Guthaben auf Sparbüchern und Girokonten. Bei den Genossenschaftsbanken habe es aber auch noch nie einen Entschädigungsfall gegeben.

Schutz in Witten über gesetzlich abgesicherten Betrag hinaus

Ähnlich argumentiert Klaus-Peter Nehm von der Wittener Sparkasse. Die Kundeneinlagen betragen derzeit in Summe rund 511 Millionen Euro. Über den gesetzlich abgesicherten Betrag hinaus bestehe in der Sparkassenfinanzgruppe die so genannte Institutssicherung. Damit sei gewährleistet, dass bei wirtschaftlichen Problemen eines der Mitglieder die Ansprüche von Kundinnen und Kunden erhalten bleiben. Die Wittener Sparkasse gehöre dem System an, unterstreicht der künftige Sparkassen-Vize, Mathias Wagner.

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Die Targobank, mit einer eigenen Filiale in Witten vertreten, ordne die Ereignisse in den Vereinigten Staaten und der Schweiz in Kundengesprächen als Einzelfälle ein, sagt Sprecherin Kerstin Wiese. Diese Fälle würden die Bankenbranche nicht ins Wanken bringen. Das Geldinstitut selbst gehöre zu einer der größten und finanzstärksten Banken in Europa und sei Mitglied im Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken (BdB). Die Garantie für Einlagen gelte dadurch nicht nur bis zur gesetzlichen Mindestsumme, sondern reiche darüber hinaus. Der höchste Entschädigungs­betrag pro Person ist für Banken des BdB-Verbundes seit Jahresbeginn auf fünf Millionen Euro begrenzt, heißt es in aktuellen Informationen der Verbraucherzentrale.

Commerzbank: „Schwieriges Marktumfeld“

Die Commerzbank wiederum räumt ein, dass sich Banken derzeit in einem „unverändert schwierigen Marktumfeld bewegen“. Einen großen Teil der Kunden begleite man schon seit vielen Jahren, sagt Sprecherin Jutta Wellmann. „Gerade in herausfordernden Zeiten zahlen sich diese Partnerschaften aus.“ Das Einlagengeschäft entspreche den Gegebenheiten der Saison. Commerzbank wie auch Deutsche Bank – beide haben Niederlassungen in Witten – gehören ebenfalls dem dem Einlagensicherungsfonds an. Es handele sich dabei um eine von privaten Banken geschaffene Einrichtung und damit um eine „freiwillige Anschlussabdeckung“, sagt Wellmann. Aufgrund dieser Mitgliedschaft liege die Sicherheit der Einlagen eben höher als das gesetzliche Limit, erklärt ein Sprecher der Deutschen Bank.

Die Stiftung Warentest bietet zudem ein Portal an, auf dem Verbraucher sich für die Banken in 13 europäischen Länder (Deutschland eingeschlossen) die jeweilige Höchstgrenze anzeigen lassen können.