Witten. Noch vor einem Jahr hat die Ruhrtalfähre in Witten trotz Pandemie wie üblich zu Ostern den Anker gelichtet. Diesmal sieht es ganz anders aus.

Die Wabe verschiebt den schon für Ende März geplanten Saisonstart im Ruhrtal überraschenderweise erneut. Als Grund führt sie die aktuelle Corona-Lage an. Der Inzidenzwert liegt bei 116,5. Selbst die Hardenstein-Fähre, die schon seit einigen Tagen wieder Radfahrer und Spaziergänger ans andere Ufer bringt, stellt über Ostern den bisherigen „Probebetrieb“ wieder ein.

Eröffnung des Schleusenwärterhäuschens in Witten auf 9. April verschoben

Die Eröffnung des „Königlichen Schleusenwärterhauses“ wird auf das Wochenende nach Ostern verschoben, den 9. April (Freitag). Das bedeutet: Auch über die Feiertage kann man den Außer-Haus-Verkauf nicht nutzen, weder am Schleusenwärterhäuschen noch am Zollhaus an der Lakebrücke in Herbede. Beide Biergärten wären ja ohnehin geschlossen und ein Verzehr von Flammkuchen oder Bratwurst nur in mindestens 50 Meter Entfernung möglich gewesen.

Das Schleusenwärterhaus in Witten bleibt ebenso wie das Zollhaus über Ostern noch geschlossen. In den Biergarten, hier ein Bild aus Vor-Corona-Tagen, hätte ohnehin niemand gedurft.
Das Schleusenwärterhaus in Witten bleibt ebenso wie das Zollhaus über Ostern noch geschlossen. In den Biergarten, hier ein Bild aus Vor-Corona-Tagen, hätte ohnehin niemand gedurft. © Unbekannt | Barbara Zabka / FUNKE Foto Services/Archiv

„Das Öffnen unserer Häuser würde das Getümmel und Treiben im Ruhrtal nur verstärken und das Ansteckungsrisiko erhöhen“, teilt der Verein für Arbeit und Beschäftigungsförderung am Mittwoch mit. Warteschlangen an der Fähre und am Verkaufsschalter sollen vermieden werden. „Ziel ist es, die Mobilität nicht unnötig zu fördern.“ Die Gäste werden um Verständnis gebeten. Es gehe um ihre und die Gesundheit der Beschäftigten.

Wabe in Witten: Auch aus dem letzten Jahr gelernt

Man habe auch aus dem letzten Jahr gelernt, sagt Gesa Schaefer (25) von der Wabe. Damals hatte man sich für den Betrieb der Fähre entschieden, obwohl die Pandemie gerade ausgebrochen war. Bei einigermaßen schönem Wetter strömen die Menschen zu Tausenden ins Ruhrtal. Dem Verein entgehen nun Einnahmen in nicht geringer Höhe.

Nach den Beschlüssen von Bund und Land – Osterruhe ja, dann wieder nein - hatte die Wabe ihren Krisenstab einberufen, „wie wir verantwortlich mit Ostern umgehen können“, so Schäfer. Am Ende stand die Entscheidung, alles ausfallen zu lassen. Bestätigt sieht sich der Verein durch die gerade für den Bochumer Teil des Kemnader Sees verordnete Maskenpflicht. Nun wolle man an der Ruhr in Witten keine neuen Hotspots schaffen.

Der Stopp der Fähre von Karfreitag bis einschließlich Ostermontag dürfte sich stark auf den Ausflugsverkehr im Ruhrtal auswirken. Radtouristen müssen nun den Umweg über die Herbeder Straße nehmen. Auswärtige, die nichts von der Wittener „Osterruhe“ wissen, dürften vergeblich auf die Elektrofähre warten.