Witten. Wegen Corona sind mehr Menschen aufs Rad gestiegen. Das bekommt die Hardenstein-Fähre auf der Ruhr zu spüren – trotz gesunkener Fahrgastzahlen.
Den alljährlichen Besucherrekord kann die Ruhrtalfähre in Witten diesmal nicht einfahren. 170.000 Gäste hatten sich im Vorjahr zwischen dem Hevener Ruhrufer und der Burgruine Hardenstein übersetzen lassen. Bis Saisonende im Oktober 2020 werden es knapp über 110.000 sein. Die Gründe: ein verspäteter Saisonstart und mehrere technische Ausfälle – allerdings nicht die Angst vor einer Corona-Infektion.
Im Gegenteil: Die Pandemie hat scheinbar mehr Leute aufs Rad geschoben denn je. Fast ununterbrochen hat die „Hardenstein“ in den letzten Monaten übergesetzt. „Und das Wetter war immer schön. Wir hatten kaum Regentage“, so Schiffsführer Helmut Schönekess.
Wie so oft standen die Ausflügler an manchen Wochenenden in einer langen Schlange an der Ablegestelle auf Seiten der Burgruine. Die Ruhrtalradler fahren meist von der Quelle bis zur Mündung, also aus Wetter kommend in Richtung Bochum. 30, 40 Minuten Wartezeit musste man dann mitunter einplanen. „Aber diesen Ansturm hat es in anderen Sommern auch gegeben“, so Schönekess. An Spitzentagen 2019 habe man 3000 Personen transportiert. Am Spitzentag in diesem Jahr waren es 2500.
Nur 20 Personen durfte die Fähre wegen der Corona-Sicherheitsauflagen mitnehmen. Das Verständnis bei den Wartenden war groß, so Schönekess. Lediglich zwei Fahrgäste empfanden die Corona-Abstände als zu gering und hätten sich beschwert.