Witten. Die Oster-Ruhe ist vom Tisch. Politiker in Witten begrüßen das. Doch damit sei auch viel Vertrauen verspielt worden, kritisiert die SPD.
Erst sollte es eine verlängerte Ruhephase an Ostern geben, dann wurde die Entscheidung wieder gekippt. Die Politik in Witten und dem EN-Kreis reagiert großteils mit Unverständnis auf das Hin und Her aus Berlin. Dass Gründonnerstag und Karsamstag nun doch keine „Ruhetage“ werden, wird aber einhellig begrüßt.
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„Eine Schließung hätte für unsere Unternehmen in Handel und Dienstleistungen, die schon seit Monaten schwer belastet sind, einen weiteren schmerzhaften Schlag bedeutet. Ich bin froh, dass ihnen das erspart bleibt“, sagt Bürgermeister Lars König (CDU). Zugleich werde so verhindert, dass sich am Karsamstag die Menschen in den Läden ballen – und damit auch das Infektionsgeschehen.
SPD-Chef in Witten: „Hin und Her ist nicht nachvollziehbar“
Als „katastrophal“ bezeichnet Axel Echeverria das Hin und Her um die Beschlüsse der Bund-Länder-Runde. „Da entsteht ein Vertrauensverlust in die Politik“, so der SPD-Stadtverbandsvorsitzender und Bundestagskandidat der EN-SPD. Selbst für jemanden, der wie er selbst in der Politik tätig ist, seien die Vorgänge schwer nachvollziehbar. Das Debakel um den Oster-Lockdown rechnet er der Kanzlerin aber nicht persönlich an.
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Ähnlich sieht das Landrat Olaf Schade, ebenfalls SPD. „Dafür Worte zu finden, fällt schwer“, kommentiert er die völlig unerwartete Wende. „Schon Ablauf und Ergebnisse des Treffens selbst waren wenig geeignet, um bei den Bürgerinnen und Bürgern die Vertrauenspunkte zu sammeln, die alle Akteure nach wie vor benötigen, um das Land, um die Menschen so unbeschadet wie möglich durch diese Pandemie zu bringen.“ Die Entschuldigung und Fehlerkorrektur der Kanzlerin würden aber trotz allem Respekt verdienen.
CDU-Spitze: Oster-Ruhe hätte Bevölkerung und Wirtschaft überfordert
Nur Lob kommt von CDU-Chef Ulrich Oberste-Padtberg. „Die Rücknahme ist richtig. Es zeugt von der Größe der Kanzlerin, diesen Fehler einzugestehen.“
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Unabhängig davon, ob die ursprünglich geplante Oster-Ruhe inhaltlich richtig gewesen sei oder nicht, hätte sie nach seiner Einschätzung Bevölkerung und Wirtschaft maßlos überfordert. „Die Stimmung drohte zu kippen“, so der Lokalpolitiker. „Und egal, was man macht, man muss immer die Bevölkerung mitnehmen.“