Wattenscheid-Höntrop. Erst stand der Sprungturm in Höntrop ganz vor dem Aus. Jetzt gibt es einen neuen Vorschlag. Der passt Schwimmbad-Freunden aber gar nicht.
Seit einem Brand im Höntroper Hallenfreibad im April 2016 ist die Zukunft des Schwimmbads jahrelang ungewiss gewesen. Die Stadt Bochum ließ das Hallenbad abreißen und beschloss den Neubau eines neuen, sogenannten Gartenbads am alten Schwimmbadstandort. Nun stellte Wasserwelten, der Betreiber der städtischen Bäder, eine ergänzende Idee für das Gelände vor, die bei Fans des Höntroper Bads erneut für Ärger sorgt.
Nach einem Beschluss des Rats der Stadt Bochum im November 2021 zur umfassenden Modernisierung der Bochumer Bäder bis 2030 entwickelten die Bochumer Wasserwelten ein Konzept für das Bad in Höntrop. Die ersten Pläne sahen einen Abriss des Sprungturms vor, nun planen die Wasserwelten stattdessen eine Umnutzung des Turmes.
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Aus dem in Bochum einzigartigen Zehn-Meter-Sprungturm soll ein Rutschenturm werden. Das müssten die Schwimmbad-Freunde erstmal verarbeiten, sagt Stefan Wolf, Vorsitzender des Vereins „Freundinnen und Freunde des Hallen- und Freibades Höntrop“. Er und seine Vereinsmitglieder würden den Sprungturm gerne als solchen erhalten.
Verein wollte anfangs nicht nur den Höntroper Sprungturm retten
Dieses Konzept ist für den Verein „Freundinnen und Freunde des Hallen- und Freibades Höntrop“ vor allem deshalb ein harter Schlag, weil sie zunächst gehofft hatten, den gesamten Freibadebereich erhalten zu können. Seit sich abzeichnet, dass sie dabei keinen Erfolg haben werden, setzen die Schwimmbad-Freunde darauf, zumindest den Sprungturm und das dazugehörige Becken zu erhalten.
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Dafür arbeiten sie seit dem vergangenen Sommer an einem Konzept, das den Sprungturm als Hauptattraktion des Außenbereichs vorsieht. Ehrenamtliches Engagement und Unterstützung durch lokale Unternehmen sollen demnach künftig den Betrieb des Turmes und Beckens sichern, während Sponsoren einen Teil der laufenden Kosten decken können.
Der Sprungturm des Höntroper Bades ist marode
Im Gegensatz zu den Schwimmbadfreunden sind die Wasserwelten überzeugt von ihrer Idee. Bei einer Begehung im vergangenen Jahr sei schließlich auch der sehr schlechte Zustand der Außenbecken aufgefallen. Die erforderliche und kostenintensive Badewassertechnik sei nicht mehr vorhanden, weshalb die Becken im aktuellen Zustand ohnehin nicht weiter genutzt werden könnten. „Das gilt auch für das Wasserbecken des Sprungturms“, betont Sprecher Christian Senger.
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Alternativ zu den Schwimmbecken soll der Außenbereich nun also unter anderem aus einer Liegefläche und dem Rutschenturm bestehen. Die Wasserwelten planen dann, auf verschiedenen Ebenen des ehemaligen Sprungturms unterschiedliche Rutschen zu installieren, die in einer Sandfläche münden. „Die Rutschenanlage wird unseren Außenbereich aufwerten und neben weiteren Elementen das Spielangebot an Land abrunden.“
Das ist für das neue Gartenbad in Höntrop geplant
Außerdem sind für das neue Gartenhallenbad in Höntrop ein 25-Meter-Becken, ein Kursbecken und ein Kinderbecken geplant. Das Besondere an diesem neuen Konzept: Die Fassade des Hallenbads lässt sich öffnen, sodass Besucher von der Halle direkt auf den Außenbereich gelangen können. Die Kosten für das Projekt wurden zuletzt auf etwa 27 Millionen Euro geschätzt.
Der neue Plan wurde in der Aufsichtsratssitzung am Dienstag, 2. Juli, vorgestellt. Nun werde die Idee weiterverfolgt, erklärt Senger. In diesem Jahr sollen zunächst die Außenbecken zurückgebaut und verfüllt werden. Ein weiterer Zeitplan sei aktuell jedoch nicht möglich, informiert Senger weiter. Grund dafür ist die Klage eines Anwohners gegen die Stadt Bochum in Bezug auf den Hallenbadneubau am Standort des alten Hallenfreibads in Höntrop.
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