Neviges. Das Blumengeschäft „La Rose“ in Neviges ist klein, aber fein. Eine Kundin überrascht den Inhaber mit einem ungewöhnlichen Willkommensgruß.
Cosmin Popsescu ist noch ein bisschen unsicher. „Es kommen wohl Leute, aber viele gucken auch nur. Ich habe aber auch schon etwas verkauft. Ich möchte so gern, dass es den Leuten gefällt und hoffe, dass ich hier alles richtig gemacht habe.“ Alles, das ist sein neuer Blumenladen „La Rose“, den er vor wenigen Tagen in der Fußgängerzone von Neviges eröffnet hat.
Das kleine, schnuckelige Geschäft liegt zwischen dem Café „Il Tramonto“ und dem Kiosk, und wird an einem grauen Tag wie diesem schnell übersehen. „Ja, es kommt auf jeden Fall noch ein Schild nach draußen. Aber das muss ich noch absprechen, sagt mein Vermieter.“ Steht doch das Schieferhaus mit den grünen Fensterläden an der Ecke zum Brunnenplatz unter Denkmalschutz, da gelten besondere Regeln. „Es muss sich wohl erst herumsprechen, dass ich hier bin. Ist noch ziemlich ruhig“, sagt Cosmin Popescu ein bisschen verzagt, da kommt wie gerufen die erste Kundin an diesem Morgen. Und ist sofort hellauf begeistert.
„Wie schön, so etwas hat uns hier gefehlt“, sagt die Dame, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, lässt ihren Blick schweifen über kleine und große Weihnachtssterne, über Amaryllis, Alpenveilchen in vielen Größen und Farben, über poppig-moderne Kränze, die silbrig-lila glänzen. Und wer reichlich spät dran ist: Es gibt auch noch ein paar klassische Exemplare: Tanne mit vier Kerzen. Nicht zu vergessen die bunten Schnittblumen, darunter viele Rosen, sie sind ja schließlich Cosmin Popescus Lieblingsblumen, der Name für sein Geschäft war da keine Frage. Doch die Dame hat sich schnell entschieden. „Was kosten denn die kleinen Tannenbäumchen?“ Zwei Euro. „Niedlich sind die, da nehme ich einen mit.“ Die Mini-Tanne ist schnell eingewickelt, die Dame strahlt mit Cosmin Popescu um die Wette: „Ich mache Leute gern glücklich.“
Öffnungszeiten
„La Rose“, Elberfelder Straße 29, Fußgängerzone in Neviges. Geöffnet Montag bis Freitag von 11 bis 17 Uhr, Samstag von 10 bis 14 Uhr.
Im Moment ist Blumenhändler Cosmin Popescu nur persönlich im Laden zu erreichen. In Kürze werde es auch eine Telefonnummer geben, so der Inhaber.
Kundin weiß: „Ist nicht einfach in Velbert-Neviges“
Und dazu hat er an diesem Morgen jede Menge Gelegenheit, denn schon ist die nächste Kundin im Anmarsch, von wegen nur mal eben kommen und gucken. Auch Marlise Hagencord ist ganz angetan, ein Blumengeschäft mitten in Neviges, wie schön. Und sie macht keinen Hehl daraus, dass „es hier ja nicht einfach ist“, wie sie sagt: „Ich wünsche Ihnen viel Erfolg. Und hoffe, dass Sie hier länger bleiben als Ihre Nachbarin in dem kleinen Geschäft. Die hatte sich ja auch viel Mühe gegeben, hat aber alles nichts genutzt.“ Marlise Hagencord meint damit das kürzlich geschlossene „Mini-Kaufhaus“, nach gut einem Jahr hatte Inhaberin Jacqueline Schwerfel das Handtuch geworfen: Die Kundschaft blieb aus. In dem ehemaligen Mini-Kaufhaus eröffnet im Januar 2025 das Service-Büro der „Handwerksjungs“, die Reparaturen und Renovierungsarbeiten anbieten.
Viele gute Wünsche zum Start
Marlise Hagencord jedenfalls, die eigentlich nur einen Weihnachtsstern kaufen möchte, ist jetzt mächtig in Fahrt: „Die Leute kaufen lieber auf der grünen Wiese. Und als Gassmann Sonderangebote hatte, weil alles raus musste und schloss, da sind sie plötzlich alle gekommen.“ Einmal tief Luft holen, dann geht‘s weiter. „Denen hab ich aber Bescheid gesagt, was ich davon halte.“ Blumenhändler Cosmin Popescu schaut im ersten Moment ein bisschen irritiert, lächelt, zeigt ihr einen weiteren Stern, seine Kundin freut sich: „Auf jeden Fall toll, dass Sie hier sind, ich wünsche Ihnen ganz, ganz viel Glück.“ Und ja, sie werde auf jeden Fall überall erzählen, dass es jetzt einen Blumenladen in der Fußgängerzone gibt und die Leute dort gefälligst kaufen sollen.
Vorfreude auf die Gartensaison
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Im Moment steht und liegt neben Blumen natürlich viel Weihnachtsdeko, goldene Sterne, kleine Holzelche und Engel. „Ab Januar hab ich auch mehr Grünpflanzen für drinnen, dann sieht das hier ganz anders aus“, sagt der gebürtige Rumäne, der seit 15 Jahren in Deutschland lebt und früher „alles Mögliche gemacht hat, zuletzt Transportwesen“, wie er gut gelaunt erzählt. Ab Frühjahr werde er auf jeden Fall neben Schnittblumen auch viele Pflanzen für den Garten anbieten. So gern er die Weihnachtszeit mag und auch gern alles festlich schmückt, so sehr freut sich Cosmin Popescu auf die neue Saison. „Blumen sind so was Schönes, ich hab da großen Spaß dran. Sonst hätte ich das hier auch gar nicht erst gemacht.“