Neviges. Ab Januar gibt es in der Nevigeser Fußgängerzone einen Nachfolger für das Mini-Kaufhaus „Dit und Dat“: Was Zoltan Natter dort mit seinen „Jungs“ plant.
Eines ist Zoltan-Harald Natter ganz wichtig: „Ich möchte mit unseren Kunden persönlich Kontakt haben. Ich mag Menschen, mag das Gespräch. Und nicht nur die Kommunikation per Mail.“ Der Diplom-Ingenieur ist Chef der „Handwerksjungs“, ein Team, das alle möglichen Handwerker-Arbeiten erledigt.
Die „Handwerksjungs“ sind bereits seit 2020 im Kreis Mettmann aktiv, reparieren, renovieren, wechseln auf Wunsch auch nur mal eine Birne aus. Ab Januar haben sie eine feste Heimat in Neviges: Zoltan-Harald Natter hat als Büro das ehemalige Mini-Kaufhaus in der Fußgängerzone angemietet. Und ist darüber sehr glücklich: „Hier können wir im Gespräch persönlich beraten, hier sind wir vor Ort für die Menschen da.“
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Wann genau der Startschuss fällt, kann der umtriebe Geschäftsmann noch nicht genau sagen: „Wir möchten natürlich renovieren, mir schweben da warme Naturtöne vor, vielleicht eine Wand in Moosgrün. Man soll sich hier wohlfühlen, es soll behaglich sein“, sagt der 35-Jährige, lässt seinen Blick durch das noch leere Ladenlokal schweifen und lächelt. „Aber zurzeit sind all meine Mitarbeiter auf Baustellen, die kann ich jetzt vor Weihnachten nicht einfach abziehen. Und von außen jemanden engagieren, nein, das wäre ja schon komisch für eine Firma, die Renovierungsarbeiten anbietet.“ Er hoffe, dass Anfang bis Mitte Januar alles fertig sei. „Ich freue mich da sehr drauf, ich finde es wichtig, dass die Leute eine Ansprechperson vor Ort haben. Im persönlichen Gespräch kann man doch von Anfang an alles viel besser klären.“
Der Chef macht auch Hausbesuche
Reparaturen aller Art
Weitere Informationen über die „Handwerksjungs“ auf der Homepage www.handwerksjungs.de.
Telefonischer Kontakt über 0172 323 6727 oder per Mail: kontakt@handwerksjungs.de
Für diesen ersten Kontakt werde er noch einen Mitarbeiter anstellen, kündigt Zoltan-Harald Natter an. Damit auch wirklich jemand verlässlich im Büro ist, denn der Chef ist beruflich viel unterwegs. „Nach diesen ersten Gesprächen fahre ich dann raus zu den Leuten, dann schauen wir uns gemeinsam vor Ort an, wie wir was am besten machen.“ Zurzeit hat er vier Mitarbeiter beschäftigt, die sich um alles kümmern, was im Haus so kaputtgehen kann. Oder auch ganz neu gemacht werden soll. „Elektrik, Malerarbeiten, neue Böden, alles kein Problem, machen wir alles. Wir rücken aber auch für kleine Sachen aus, letztens haben wir bei einer älteren Dame die Spülmaschine angeschlossen.“
Auch mal nur eine Birne auswechseln
Und manchmal wird aus einem Mini-Geschäft auch ein richtig dicker Fisch, wie der Chef sichtlich begeistert erzählt. „Kürzlich ging es darum, eine Türzarge zu wechseln. Bei dem Hausbesuch fragte die Dame dann, ob sie die Türzarge besser jetzt wechseln lassen soll oder später, sie wolle auch noch Parkett neu verlegen lassen. Als ich dann meinte, dass wir so etwas auch machen, war sie ganz begeistert.“ Die Türzargen-Reparatur hätte etwa 200 Euro eingebracht, schätzt Zoltan Natter, „aber so waren wir am Ende mit 20.000 Euro dabei, und die Frau war glücklich.“ Was dem 35-Jährigen wichtig ist: „Wir nehmen kleine Aufträge genauso ernst wie komplette Renovierungen. Uns kann man auch mit Kleinigkeiten behelligen, wir wechseln auch nur mal eine Glühbirne aus.“
Mit 13 Jahren Computer repariert
Kreativ zu sein, auf Veränderungen reagieren und sich schnell auf neue Situationen einzustellen, damit hatte der Technik-Freak Zoltan Natter noch nie Probleme. Nach dem abgeschlossenen Ingenieur-Studium in Rumänien kam er 2014 nach Deutschland, gründete hier zunächst eine Personalvermittlungs-Firma. „Aber dann kam Corona, alles war sehr schwierig. Ich hab bei der Personalvermittlung gesehen, was die Leute so für eine Ausbildung haben, da waren auch ein paar Handwerker dabei.“ Und zack, rief er über die gleiche GmbH seinen Reparatur-Service ins Leben. „Ja, ich war schon immer selbstständig. Mit 13 hab ich Computer repariert, damit mein Taschengeld aufgebessert. Die Leute haben einem Kind ihren PC anvertraut, kaum zu glauben.“ Dann mit 15 Jahren die erste eigene Firma, „natürlich mit einem Freund, der damals 18 war. Die Firma gibt es immer noch“, erzählt Zoltan Natter amüsiert.
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Ein Hansdampf in allen Gassen, der sich als zweites Standbein neben den „Handwerksjungs“ um die Verwaltung von Immobilien in Kurzzeit-Vermietung kümmert. Etwa, wenn Monteure eine Unterkunft brauchen. „Da machen wir alles, der Eigentümer muss nur die Wohnung zur Verfügung stellen. Wir richten ein, schalten Anzeigen. Das läuft ganz gut.“ Aber jetzt habe natürlich das neue Büro seiner „Handwerksjungs“ oberste Priorität, im neuen Jahr soll möglichst schnell alles fertig werden. Dass Zoltan-Harald Natter, der früher viel Basketball spielte, kaum Freizeit hat, liegt auf der Hand. Sein zurzeit einziges und schönstes Hobby wartet abends in der Wohnung in Haan auf ihn. Söhnchen Oskar, neun Monate alt, ist Papas ganzer Stolz. „Ich sage immer: Ja, ich hab einen Oskar bekommen. Wenn ich abends nach Hause komme und der Kleine mich anlächelt, dann ist alles gut.“