Neviges. Die Familie Hani ist auf Erfolgskurs. Auch in Düsseldorfer gibt‘s jetzt ihr selbst gemachtes Eis. Und im Café in Neviges einige Neuigkeiten.

Pistazie, Haselnuss, Zitrone, Erdbeer und „Snickers“, diese Sorten seien von Anfang an die Renner in „Hani‘s Eiscafé“ in Velbert-Neviges gewesen. Schon, als die Familie, ursprünglich aus Nord-Mazedonien stammend, vor drei Jahren ihr Eiscafé in der Passage Elberfelder Straße eröffnete. „Wir hatten immer Kundschaft, doch das erste Jahr hier in Neviges, das war schon schwierig. Ich konnte auch nicht so gut deutsch wie mein Mann. Aber jetzt, da sind wir super, super zufrieden“, sagt Fisnike Hani, dabei strahlt die 48-Jährige übers ganze Gesicht. Ganz klar, die Eisfamilie Hani ist auf der Erfolgsspur: Seit dem 1. Juli gibt‘s ihre selbst gemachten Spezialitäten auch in der Düsseldorfer Altstadt. „Hani II“, betrieben von Ehemann Arben, ist ein To-Go-Verkauf, ohne Sitzgelegenheit.

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Die Spielecke im Eiscafé ist toll, finden (v.l.) Emilia,  Alicia und Antonio.
Die Spielecke im Eiscafé ist toll, finden (v.l.) Emilia, Alicia und Antonio. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Warum ein zweites Standbein in der Landeshauptstadt? „Wir wollen noch mehr Leuten unsere gute Qualität zeigen“, sagt Sohn Amar selbstbewusst. Der 21-Jährige steckt, wie auch sein Bruder Amir (17), gerade in der Ausbildung zum Krankenpfleger, möchte nach seinem Abschluss Medizin studieren, Fachrichtung Psychiatrie. „Man muss machen, was einem das Herz sagt.“ Doch bis dahin ist es für ihn selbstverständlich, in jeder freien Minute seiner Mutter in der Eisdiele in Neviges zu helfen. Denn dass Fisnike Hani in der Hauptstelle Elberfelder Straße bleibt, das stand nie zur Debatte. „Neviges ist meine Heimat geworden. Die Leute sind so nett, wir sind hier damals so toll empfangen worden. Nein, natürlich bleibe ich hier, das war nie eine Frage.“

Das Eis wird auch in Zukunft in Neviges hergestellt

Terrasse an der Fußgängerzone

Hani‘s Eiscafé, Elberfelder Straße 35 in 42553 Velbert-Neviges. Der Eingang zum Café ist in der Ladenpassage, die Terrasse liegt direkt an der Fußgängerzone.

Geöffnet täglich von 9 bis 19 Uhr. Kontakt über 01520 6159163.

Und auch, wenn die Gäste vielleicht eher Ehemann Arben als Chef wahr nahmen, die heimliche „Eiskönigin“ ist Fisnike Hani: „Eis hat mich mein Leben lang begleitet. Mein Großvater hatte im ehemaligen Jugoslawien drei Eisdielen“, erzählt die Geschäftsfrau, die in ihrer Heimat mehr als 20 Jahre lang Lehrerin für albanische Sprache und Literatur war. Von ihrem Großvater stammen auch die Grundrezepte in dem dicken Buch, die Ehemann Arben inzwischen alle im Kopf hat. Aber sicher ist sicher. Wer Sorge hat, dass Arben Hani sich in Zukunft mehr auf seinen neuen Standort Düsseldorf konzentriere, der sei beruhigt: Auch in Zukunft wird er das Eis hier in Neviges nach Familienrezept selbst herstellen.

Fisnike Hani führt das Eiscafé weiter

„Mein Vater ist ein Frühaufsteher, der legt schon um fünf Uhr früh los. Da ändert sich auch jetzt nichts. Er macht frühmorgens das Eis für Neviges, in Düsseldorf fängt er erst gegen 11 Uhr an, das passt dann ganz gut“, erzählt Sohn Amar. Das Eiscafé in Neviges dagegen öffnet Mutter Fisnike täglich um 9 Uhr, und das mit großer Freude, wie sie versichert. „Das ist ein Geschenk Gottes, jeden Tag so nette Menschen um sich zu haben.“ Das seien nicht einfach nur Gäste, denen man einen Milchkaffee, Espresso oder eben einen Eisbecher serviert. „Das ist ein bisschen wie Familie. Und das genieße ich sehr.“

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Wenn sie zum Beispiel mal etwas müde aussehe, vielleicht mal schlecht geschlafen habe, dann kämen gleich besorgte Nachfragen: „Ist alles in Ordnung? Geht‘s dir gut“, erzählt Fisknike Hani lächelnd. Ja, die Hanis sind angekommen, haben ihr Glück in Neviges gefunden. Dabei war der Start, als sie vor sechs Jahren von Nordmazedonien nach Deutschland kamen, mehr als schwierig. Ihr erstes Eiscafé in Homberg (Efze) einer Kleinstadt in Hessen, sei damals prima angelaufen, doch dann kam Corona, viele Geschäfte machten zu, auch ihr kleines Eiscafé. Die Hanis zogen dann nach Remscheid, entdeckten 2021 bei E-Bay die Kleinanzeige: Im Herzen von Neviges wird ein Ladenlokal vermietet.

Familie engagiert sich für den Stadtteil

Nicht nur wegen ihrer Eis-Spezialitäten stehen die Hanis bei den Nevigesern hoch im Kurs. Ob kleine Straßenfeste organisiert werden oder der Einzelhandel irgendwelche Aktionen plant: Die Familie macht mit, engagiert sich für ihren Stadtteil. Was übrigens auch für die Eisdiele „San Remo“ gilt, der zweiten Eisdiele in der Fußgängerzone, die von den Hanis nicht etwa als Konkurrenz gesehen wird. „Jeder hat seine Art von Eis. Das ist gut so, wir verstehen uns mit allen“, so sagte Arben Hani in einem früheren Gespräch. Dass in „Hani‘s Eiscafé“ vor allem auch kleine Gäste sehr willkommen sind, zeigt nicht nur die Karte mit diversen Kinderbechern und einer Spielecke hinten im Café. „Ja, Kinder sind etwas Herrliches“, sagt Fisnike Hani. „Morgens Schule oder auch Kita, Hauptsache Kinder, und nachmittags Eiscafé. Das wäre ein Traum.“ Und sie beeilt sich gleich zu sagen: „Aber ich bin auch jetzt glücklich, es läuft gut, wir haben zwei tolle Kinder, was will man mehr.“

Die beiden Söhne helfen in ihrer Freizeit

Es läuft auch deshalb gut, weil die Hanis so fleißig sind, sich keinen Ruhetag gönnen, auch die zwei Jungen in ihrer Freizeit mit anpacken. Und sich die Hani‘s immer mal etwas Neues ausdenken: „Ab sofort gibt es bei uns auch Gutscheine zu kaufen, die man zum Beispiel weiterverschenken kann.“ Und für die jüngst eingeführte Sammel-Stempelkarte gelte: „Wer Hani‘s Karte vorzeigt, bekommt zehn Prozent Rabatt.“ Und ein Lächeln gratis.