Mülheim. Auch wegen der Erweiterung des Gymnasiums gibt es ungeklärte Fragen. Realschulschulleiter Witthoff wirft der Stadt mangelnde Kommunikation vor.

An fünf weiterführenden Schulen in Mülheim beginnen künftig ein oder zwei Parallelklassen mehr als bislang, die Zügigkeit wird erweitert. Der Bildungsausschuss hat das beschlossen, der Stadtrat dürfte folgen. Auch am Gymnasium Broich ist dies der Fall - ab Sommer starten fünf statt wie bisher vier fünfte Klassen. Im Ausschuss zeigte sich nun: Auch die benachbarte Realschule Broich, die seit geraumer Zeit saniert wird, ist von dem Geschehen unmittelbar betroffen.

Seit knapp drei Jahren wird dort das Hauptgebäude umgebaut, die Kinder und Jugendlichen werden in Provisorien unterrichtet. So in einem Interimscontainer auf dem Schulhof des Gymnasiums. Laut Ekkehard Witthoff, dem Leiter der Realschule, sind im Obergeschoss des doppelstöckigen Gebäudes die zehnten Klassen untergebracht und in der Etage darunter die für eine MINT-Schule so wichtigen naturwissenschaftlichen Räume. Dass man im Container unterrichten muss, sei „keine schöne Lösung, aber wir haben uns arrangiert“.

Mülheims Realschüler müssen Interimscontainer vielleicht verlassen

Durch die Erweiterung des Gymnasiums steht die akzeptierte Übergangslösung nun auf der Kippe: Ein Vorschlag sieht vor, dass die Realschüler den Container für die Gymnasiasten räumen. Und dass sie dann, so die Idee, in einem Zwischentrakt des im Bau befindlichen Hauptgebäudes unterrichtet werden. Witthoff gefiele das gar nicht, „auch, weil wir keine naturwissenschaftlichen Räume mehr hätten“. Im Ausschuss regte er einen anderen Weg an: Die Gymnasiasten ziehen in die sechs Räume des Zwischentrakts und seine eigenen Schützlinge dürfen im Interimscontainer bleiben.

Städt. Gymnasium und Städt. Realschule Broich, Speldorf, Mülheim an der Ruhr, Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Dieses Luftbild vom Schulzentrum Broich entstand 2023. Noch immer sind die Baumaßnahmen nicht abgeschlossen. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Unabhängig vom Ausgang dieser Frage kritisierte der Schulleiter die mangelnde Kommunikation der Stadtverwaltung. Man sei ja anpassungsfähig und an konstruktiven Lösungen interessiert, müsse dafür aber auf dem Laufenden gehalten werden. Das sei aktuell absolut nicht gelungen, hatten auch Vertreter der Elternschaft bemängelt. Klar sei aber auch, so ein versöhnlicher Witthoff, dass die Aufgabe von Schulträger und Verwaltung „nicht vergnügungssteuerpflichtig“ sei - zumal nun bekannt wurde, dass der Vertrag mit der für den Umbau verantwortlichen Baufirma wegen gravierender Probleme gekündigt werden musste.

Mülheimer Dezernent: „Arbeiten werden sich um mindestens ein Jahr verzögern“

Laut Schuldezernent David Lüngen steht damit fest, dass das für Sommer 2025 angepeilte Ende der Bauarbeiten nicht zu halten ist. Eine erneute europaweite Ausschreibung steht bevor, „das bedeutet eine Verzögerung von mindestens einem Jahr“. Er räumte ein, dass man früher hätte Gespräche führen sollen, auch mit der Schulkonferenz, „aber wir wollten erstmal abwarten, was der Immobilienservice zu all dem sagt“ und das habe bis in die vergangene Woche hinein gedauert. Er signalisierte Bereitschaft, über die Nutzung der Räume erneut nachzudenken und zu prüfen, ob ab Sommer 2026 vielleicht weitere Pavillons am Schulzentrum aufgestellt werden können. Um das Gymnasium baulich zu erweitern, ist übrigens eine Machbarkeitsstudie noch für 2025 geplant.

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