Mülheim. Um den Anspruch auf einen OGS-Platz für jedes Kind bald erfüllen zu können, ist noch einiges zu tun. Diese Schulen wollen ihr Angebot erweitern.

Als „sehr erfreulich“ bezeichnet Mülheims Schuldezernent David Lüngen die jüngste Entwicklung im OGS-Bereich. Man komme schneller voran als lange angenommen, könne bald schon fast allen Familien, die Interesse an dieser Betreuungsform haben, ein Angebot machen. „Das ist ein toller Erfolg“, sagte er jetzt im Bildungsausschuss. „Wir haben einen Fahrplan für den Ausbau, wissen genau, was noch zu tun ist.“ Für manche Standorte jedoch gebe es nach wie vor keine Lösung, und auch die Frage, wo all das Personal für die wichtige Aufgabe herkommen soll, sei keinesfalls geklärt.

Nach Auswertung des jüngsten Anmeldeverfahrens besteht laut Verwaltung zum Schuljahr 2025/26 ein Bedarf an 3948 OGS-Plätzen. „Und wir werden den Mülheimern dann sehr wahrscheinlich rund 3900 Plätze anbieten können“, sagt Lüngen. „Damit sind wir schon nah dran an unserem Ziel.“ Für dann noch unversorgte Familien gebe es notfalls ja auch die Betreuung in der VGS. Heiko Hendriks von der CDU bewertete die Neuigkeit als „sehr gut“, man freue sich darüber, dass es wohl gelingen wird, den Rechtsanspruch zu erfüllen.

Mülheim erhöht die OGS-Plätze Jahr für Jahr - viele aber prangern einen Qualitätsverlust an

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Beginnend mit dem Schuljahr 2026/27 erhält nach und nach jedes Grundschulkind eben jenen Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz. Um diesen erfüllen zu können, wird auch in Mülheim seit Jahren massiv ausgebaut - viele Beteiligte prangern dabei einen Qualitätsverlust an. Andreas Illigen, Leiter der Schildbergschule und Sprecher der Mülheimer Schulleitungen, mahnte im Ausschuss: „Es gibt zwar eine hohe Bereitschaft der Schulen für einen Ausbau - doch das ist kein Selbstläufer.“ An vielen Stellen bedürfe es nun baulicher Maßnahmen. So sei die Essensausgabe an seiner Schule ursprünglich für zwei OGS-Gruppen konzipiert worden, müsse aber künftig die Versorgung von neun Gruppen stemmen. Das sei „ein Problem“. Die Sache dränge, man dürfe „die Hände nicht in den Schoß legen“.

Auch in diesem Jahr wurden „intensive Gespräche mit Schulleitungen und Trägern des Ganztages geführt“, hieß es in der Vorlage für den Bildungsausschuss. Man sei überzeugt, dass die Platzzahlen zum kommenden Schuljahr noch „in starkem Ausmaß“ erhöht werden können. Folgende Schulen hätten Bereitschaft dazu signalisiert: An der Erich Kästner-Schule werden zwei neue OGS-Gruppen eingerichtet, ebenso an der Dependance der Grundschule am Oemberg an der Karl-Forst-Straße. Falls die Bauarbeiten am Hauptstandort der GGS Styrum rechtzeitig zum neuen Schuljahr abgeschlossen werden, sei auch an der Augustastraße die Einrichtung von zwei zusätzlichen Gruppen vorgesehen, andernfalls nur von einer.

Am Hauptstandort der Lierbergschule sowie an ihrer Dependance am Blötter Weg plant man mit je einer und im Bedarfsfall auch mit zwei neuen Gruppen. Je eine Gruppe plus ist angedacht für die Klostermarktschule, die Martin-von-Tours Grundschule, die GGS an der Filchnerstraße, die Grundschule an der Heinrichstraße, die Schildbergschule, die Hölterschule sowie die GGS Trooststraße. Jüngst bereits gestartet sei eine weitere Gruppe an der Barbaraschule.

„Bisher hatten wir zehn neue Gruppen pro Jahr, das wäre also ein riesiger Sprung nach vorne“

Laut Lüngen entstehen bestenfalls 18 neue Gruppen bis zum Sommer mit insgesamt 500 neuen Plätzen - „bisher hatten wir zehn neue Gruppen pro Jahr, das wäre also ein riesiger Sprung nach vorne“. Es sei übrigens schon jetzt so, dass nicht mehr an allen Standorten alle OGS-Plätze belegt werden. Das Angebot reiche dort offenbar bereits völlig aus.

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