Mülheim. Wundern Sie sich nicht, wenn Sie unverhofft gefragt werden: „Wat machen Sie denn da?“ Dann war unsere Reporterin Inge Merz in Mülheim unterwegs.
„Wir nähen Kostüme für Karneval“, sagt Barbara Agbor (66), die gerade den Hut ihres Kostüms mit farbigen Nüssen dekoriert. „Diesmal gehen wir als Nussknackerinnen. Wir sind eine kleine Frauengruppe, die Karneval sehr gerne feiert. Wenn man schon in der Nähe einer Hochburg wie Düsseldorf wohnt, dann überlegen wir uns eben jedes Jahr ein aufwändiges Gruppenkostüm.“
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Birgit Sürth (56) hatte die Idee: „Als ich zu Weihnachten unseren Nussknacker rausgeholt habe, dachte ich sofort: den nehmen wir.“ Die beiden leidenschaftlichen Näherinnen, die für die anderen drei Frauen der Gruppe mit nähen, haben ganze Samstage mit Nähen und Anprobieren zugebracht. Birgit Sürth erinnert sich: „Alles entspringt der Fantasie. Die Entwicklung ist natürlich immer aufwändig, bis ein Prototyp dann mal steht. Aber letztendlich haben wir großen Spaß damit, die Kostüme selbst zu entwerfen und gemeinsam daran zu arbeiten.“
Natürlich freuen sie sich auf Altweiber, der Tag, wo die Kostüme präsentiert werden. Barbara Agbor: „Die Belohnung für die Arbeit mit den Kostümen ist die Bewunderung der anderen; wir bekommen viele Komplimente.“ Und wenn Aschermittwoch alles vorbei ist, wohin mit den Nussknacker-Kostümen? Birgit Sürth bedauert: „Selten kommen die Kostüme abgeändert nochmal zu Ehren. Andere sind vielleicht nur zweimal getragen und liegen leider unbeachtet im Schrank.“
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