Mülheim. 20 Baumkübel sollen aus Mülheims City verschwinden, für gut 400.000 Euro. Jetzt geraten Politiker aneinander, die das selbst beschlossen haben.
Im Planungsausschuss zuletzt hatten sie noch gemeinsam dafür gestimmt, für gut 400.000 Euro 20 der 39 Baumkübel in Mülheims Innenstadt abzubauen, weil sowohl die Kübel als auch deren Bepflanzung ihre Halbwertzeit überschritten haben sollen. Jetzt liegen ein CDU- und ein SPD-Politiker darüber im Clinch. Markus Püll, ehrenamtlicher Bürgermeister der Union, geht den designierten SPD-Fraktionsvorsitzenden Filip Fischer scharf an.
Püll platzte jetzt nach einem Treffen des „Mülheimer Verschönerungsvereins“, dessen treibende Kraft SPD-Mann Fischer ist, der Kragen. Fischer hatte sich bei dem Treffen von seinem eigenen politischen Votum zum Abbau der Kübel distanziert und Kritik daran geübt. „Alle Ideen sind besser, als sie einfach nur zu verschrotten. Das wäre das Schlimmstmögliche, was man damit tun kann“, hatte Fischer eine „Hauruck-Aktion“ ohne langfristiges Gestaltungskonzept bemängelt.
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Mülheims CDU setzt auf Blumenampeln auf Mülheims Schloßstraße
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Püll nannte es nun „ärgerlich, wenn der selbsternannte Innenstadt-Verschönerer Filip Fischer die Gründe für den Teil-Abbau der seit 2009 aufgestellten 39 Pflanzenkübel bewusst verschweigt und ausblendet. Wer möchte denn im nächsten Jahr noch traurig aussehende Pflanzkübel in der einstigen Flaniermeile in der Innenstadt haben?“ Püll, Vorsitzender CDU Stadtmitte, vermisst ernsthaft zu diskutierende Alternativvorschläge von Fischer, bezichtigt ihn des „substanzlosen Gelabers“.
Püll erinnerte daran, dass schon die Bezirksvertretung ein Gestaltungskonzept für die Schloßstraße eingefordert hatte. Dabei habe man etwa den Wunsch geäußert, zusammen mit dem City-Management und den Geschäftsleuten der Schloßstraße endlich attraktive Blumenampeln zu installieren, wie es sie in den Nachbarstädten Ratingen und Duisburg gebe. Hierfür müsse man nicht auf ein Gestaltungskonzept warten, so Hansgeorg Schiemer, CDU-Fraktionsvorsitzender in der BV 1. Kurzfristig könne zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität auch das bestehende Durchfahrtverbot für Fahrräder, E-Scooter und Pkw entschiedener durchgesetzt werden.
Schon vor vier Jahren hatte Mülheims Baudezernent die Dringlichkeit deutlich gemacht
Diejenigen aus Mülheims Politik, die sich jetzt darüber echauffieren, dass kein Gestaltungskonzept für die Schloßstraße vorliegt, aber die Kübel-Frage zu entscheiden war, haben offenbar verdrängt, dass sie selbst seit dem Jahr 2020 aufgefordert gewesen wären, die Sache anzugehen und die Verwaltung mit der Erarbeitung eines Gestaltungskonzeptes zu beauftragen. Schon damals hatte Baudezezernent Felix Blasch darauf hingewiesen, dass in der „Kübelei“ eine gewisse Dringlichkeit zu sehen sei, weil die Bäume entweder kostspielig zu ersetzen oder zu entfernen sein würden. Aus der Politik hatte sich aber niemand der Sache angenommen.
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