Mülheim. Die Altstadt bietet eine Woche lang Kunst beim Spazierengehen. Überall ist was zu entdecken, selbst in Hinterhöfen und in einem Gewölbekeller.
Teilweise etwas versteckt in Hinterhöfen und Gärten oder in Schaufenstern, können Besucher die Werke von über 20 Künstler bestaunen: „Art Altstadt Reloaded“ ist eine öffentliche Kunstausstellung in der Mülheimer Altstadt, die es noch eine Woche zu entdecken gilt.
„Reloaded“ bezieht sich dabei auf ein Kunstprojekt namens „Art Altstadt“, das bereits in den Jahren 1996 und 1998 stattgefunden hat. Unter dem Motto „Begegnungen“ stellen Anwohnerinnen und Anwohner der Altstadt die Werke von über 20 Künstlern in Ladenlokalen, Restaurants, Häusern und sogar der Petrikirche aus. Dabei steht das Menschliche, die Kommunikation und das Miteinander im Fokus.
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In einem kleinen Garten in Mülheims Altstadt zieht ein Flüchtlingsboot die Blicke auf sich
In der Petrikirche haben gleich mehrere Künstler ihre Werke aufgehängt. Unter anderem Daniil Nazarenko (14) und Vira Valytska (19) aus der Ukraine. Vira Valytska hat auf ihre Art die Kulturen der beiden Länder Deutschland und Ukraine künstlerisch verbunden. „Interaktion der Kulturen“ heißt ihr Bild. „Ich bin sehr stolz, dass das Bild hier ausgestellt wird“, sagt die junge Künstlerin bescheiden.
In einem kleinen Garten stößt der Besucher auf ein Gemeinschaftsprojekt des Vereins „Art Obscura“. Hier haben Künstler mit Handicap gemeinsam ein Flüchtlingsboot erschaffen, das die Blicke auf sich zieht. Bemalt mit verschiedenen Menschen und Sprachen, alle in der Trauer vereint. Sie wollen auf die tragischen Geschichten von Flüchtlingen aufmerksam machen. Karim Joud, der den Besuchern gerne hilft und Fragen zur Skulptur beantwortet, „sieht sich selber darin“. Auch er ist erst vor zehn Jahren nach Deutschland geflohen. „Das ist so schlimm, das wünsche ich keinem“, so Joud.
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Skurriler Schilderwald im Gewölbekeller der Mausefalle
Die Freunde Marcel, Tim und Klaus sind aus Bochum nach Mülheim gekommen. Eigentlich wollten sie nur einen Spaziergang durch die Altstadt machen, sind aber von der Kunstaktion sehr angetan. „Die Altstadt hat uns überrascht. Sie ist sehr schön. Und Kunst im öffentlichen Raum nimmt man immer gerne wahr“, so Marcel. Sie stehen vor einer Hauswand mit einem großen Gemälde von Rebecca Gottschick. „Rassismus und Intoleranz sind allgegenwärtig“, findet Tim. „Natürlich schaut man da hin.“
Im Gewölbekeller der Mausefalle kommt der Besucher in einen Schilderwald von Klaus Wiesel. Eine große Auswahl an alten und skurrilen Verkehrsschildern laden zum Schmunzeln ein. „Ob das wirklich so irgendwo gehangen hat?“, überlegen Ute und Mareike und lachen.
„Toll, dass Mülheim wieder etwas Neues hat. Kunst beim Spazierengehen, das ist super.“
Viele Besucher haben die Kunstausstellung mit einem Bummel und einem Kaffee verbunden. „Toll, dass Mülheim wieder etwas Neues hat. Kunst beim Spazierengehen, das ist super“, findet Nadine. „Die Idee der Kunstausstellung im öffentlichen Raum ist prima, aber es könnten ruhig noch mehr Teilnehmer sein“, meint auch Doris.
„Wir kennen bereits das Event „Schön hier“ und waren neugierig auf diese Veranstaltung“, erklärt Vera aus Essen. „Es hätte ruhig noch etwas mehr sein dürfen, vielleicht auch ein Essens-Stand“, regt Andrea an.
Mülheimer Künstler Hardy Bock gestaltet Wand neben der Friedenstreppe
Bis Sonntag den 27. Oktober, können die Besucher die Kunstausstellung quer durch Mülheims Altstadt noch besuchen und unter anderem live dabei sein, wie der Künstler Hardy Bock eine Wand neben der Friedenstreppe neu gestaltet. Auch bei ihm geht es um Begegnungen und Toleranz. „Ich möchte, dass die Mauer danach wieder mehr Beachtung findet“, so Bock. „Aufwertung beschäftigt sich auch immer mit Wertschätzung.“ Gerade befreit er die Mauer vom Efeu und grundiert sie. Doch das Motiv hat Hardy Bock bereits in seinem Kopf, beziehungsweise skizziert. Während der Woche können die Besucher den Fortschritt beobachten und ihm bei seiner Arbeit über die Schulter schauen.
Öffnungszeiten Petrikirche: Sa. (26.10.), 14-18 Uhr; So. (20.10.) & So. (27.10.) 11-18 Uhr; Mi. (23.10.) & Fr. (25.10.) 15-19 Uhr - Öffnungszeiten Hinterhöfe: an den Wochenenden 14-18 Uhr; in der Woche 15-19 in der Woche (23.10. & 25.10.) - Öffnungszeiten Gastronomie: zu deren regulären Öffnungszeiten. Teilnehmende Künstler: Hardy Bock, Suse Gloth, Rebecca Gottschick, Peter Helmke und Andrea Rathert-Schützdeller, Michael Hütten, Wolfram Jehle, Mara Kaufhold, Janet Kempken, Deborah Marschner, Ute Nowak, Hanna Robertson, Lubens, Uta Christine Scholz, Hans Schroer, Teo Tansek, Kirsten Uecker, Lara Uecker, Klaus Wiesel, Künstlerinnen und Künstler des Art Obscura e.V., Schüler und Künstler der Integrationsschule des Diakonischen Werkes.
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