Mülheim. Ein Café-Besitzer will in Mülheims Innenstadt in Kürze auch noch ein Weinlokal eröffnen. Was er im Wallviertel auf die Beine stellen will.
Noch brennen die Lampen nicht, noch stehen Kartons im Weg, noch ist der Boden abgeklebt. Doch wer schon mal einen Blick hineinwerfen kann ins neue, rund 100 Quadratmeter große „Perfetto Vino“ am Kohlenkamp ist ziemlich sicher: Hier wird bald gemütlich entspannt, gepflegt parliert, gediegen Wein genossen. Besitzer Eddie Turkmen und seine Lebensgefährtin Monika Romczyk wollen ihr drittes Lokal in der Mülheimer Innenstadt in rund einem Monat eröffnen.
Die Umbauarbeiten schräg gegenüber des „Perfetto“-Cafés ziehen sich seit Monaten hin, Aufkleber auf den Scheiben verhindern den Blick ins Innere. Wie fast überall im Bausektor läuft auch hier nicht alles rund. „Die Sanierung war aufwendiger als wir dachten“, erzählt Turkmen, „und es gab Verzögerungen mit Handwerkern.“ Jetzt aber sei man auf der Zielgeraden: „Wenn alle richtig Gas geben, müssten wir innerhalb von ein, zwei Wochen fertig sein.“
Mülheimer Gastwirt setzt in seinen unterschiedlichen Läden auf „Wiedererkennungswert“
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Im knapp fünf Meter hohen Eingangsbereich stehen erste Massivholzmöbel aus Teak und Eiche neben Weinkühlschränken sowie der langgezogenen Bartheke, olivgrün gefliest und mit dickem Brett zum Abstellen von Gläsern. Auf dem neuen Boden aus Beton, der noch abgeklebt ist, sind Markierungen für Stehtische auszumachen. Direkt dahinter wurde kürzlich das fast raumhohe Weinregal aus Stahl zusammengeschweißt. „Vier Container voll Schutt“ hat Turkmen abtransportieren lassen, nun sind die zuvor verborgenen Backsteinwände zum großen Teil freigelegt, lediglich einzelne Stellen bleiben mit Putz überzogen. Perfetto-Fans kennen den Look aus dem Café gegenüber, der „Wiedererkennungswert“ ist den Besitzern wichtig.
Vor den Fenstern zum Kohlenkamp wird man bald an schmalen Tischen sitzen, erzählt der 51-Jährige, ganz so wie nebenan im kleinen „Perfetto Deli“. Der vordere Bereich werde „einen barmäßigen Charakter“ haben, der hintere, einige Stufen höher gelegene, eher den des gemütlichen Weinlokals. Dort will das Paar Sessel und Sofas aufstellen, und auch die Fensterbänke sollen zu chilligen Sitzgelegenheiten werden.
Bislang stehen im Laden erst einige Flaschen des Perfetto-Hausweins
Bislang stehen im Laden erst einige Flaschen des Perfetto-Hausweins, einem Grauburgunder vom Kaiserstuhl. „Künftig werden wir eine große, wechselnde Auswahl anbieten“, kündigt Romczyk an. Peroni-Bier aus der Flasche werde es auch geben und beliebte Aperitifs wie Aperol Spritz. Das Team wird die Küche des „Perfetto Deli“ mitbenutzen, ein neuer Durchbruch zum Nachbarhaus ermöglicht den unkomplizierten Zugang. Platten mit Käse und Oliven, Bruschetta-ähnliche Häppchen und andere Snacks, die zum Wein passen, werden im Angebot sein, „aber nichts Warmes“, so die 40-Jährige.
Von donnerstags bis sonntags soll das Weinlokal geöffnet sein, von 17 bis 22 Uhr. Einmal wöchentlich wird voraussichtlich ein DJ auflegen. „Man kann die Bar auch für unterschiedlichste Veranstaltungen mieten“, sagt Romczyk. Rund 70 bis 80 Menschen passen hinein. Dass vieles denkbar sei, zeige die Erfahrung aus dem Perfetto gegenüber sowie aus den Betrieben in Moers und Ratingen. Man werde oft angefragt für Familien- oder Betriebsveranstaltungen, aber auch für Kunstausstellungen, Workshops oder ähnliches.
„Rund 100.000 Euro“ hat der umtriebige Mülheimer Gastronom für das Projekt in die Hand genommen
Die Idee zum dritten Müheimer Betrieb hatte Eddie Turkmen durch den Erfolg der „Schön hier“-Reihe. „Die wird ja super angenommen.“ Und sie zeige: Die Mülheimer wollen auch abends gut ausgehen. „Rund 100.000 Euro“ hat der umtriebige Gastronom, der aktuell auch an einem neuen Café in Duisburg arbeitet, deshalb für das Projekt in die Hand genommen. Noch ist nicht alles fertig, so soll auch noch die Freifläche auf dem Platz zwischen Löhberg und Kohlenkamp als Terrasse ausgestaltet werden, doch bald schon können die Mülheimer mitten in der City in eine Weinbar „mit einem Hauch von Italien“ einkehren.
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