Herne. Die Kandidaten der SPD für das Amt der Bezirksbürgermeister in Herne stehen fest. Ebenso der OB-Kandidat: Frank Dudda erhielt ein Traumergebnis.
Die SPD in Herne hat ihre Kandidaten für die Posten der vier Bezirksbürgermeister gefunden. Zwei alte, zwei neue, keine Frau - so lässt sich das Ergebnis zusammenfassen. Und auch der Oberbürgermeister-Kandidat steht nun offiziell fest. Es ist, wenig überraschend, Amtsinhaber Frank Dudda (61).
Die Sozialdemokraten haben bei einem Parteitag am Samstag, 8. Februar, weitere wichtige Weichen für die Kommunalwahlen am 14. September gestellt. Nun steht unter anderem fest, wer Bezirksbürgermeister in den vier Stadtbezirken werden und den vier Bezirksvertretungen vorstehen soll. Die vier Bezirksbürgermeister werden - anders als der Oberbürgermeister - nicht direkt gewählt, sondern von den Bezirksvertretungen in der ersten Sitzung nach den Kommunalwahlen. Zuletzt gewann immer die SPD in allen Bezirken.
Herne: Marx will offenes Ohr für Bürger in Wanne haben
Klar war bereits, dass Mathias Grunert (53), seit 2015 Bezirksbürgermeister in Sodingen, sowie Peter Bornfelder (49), seit 2020 Bezirksbürgermeister in Herne-Mitte, erneut antreten wollen. Sie wurden vom Parteitag mit 98 beziehungsweise 85 Prozent nominiert. Eickels Bezirksbürgermeister Adi Plickert (67) hatte dagegen schon im Vorfeld seinen Abschied verkündet, Nachfolger will der bisherige Ratsherr Ulrich Syberg (68) werden. Er wurde mit 88 Prozent der Stimmen nominiert. Seit Samstag steht auch fest, welchen Wachwechsel es im Bezirk Wanne geben soll: Winfried Marx (61) will Uwe Purwin (61) beerben, der ebenfalls nicht mehr antreten will. Marx erhielt 93 Prozent.
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Es sei von seinen Parteifreunden gefragt worden, ob er für das Amt des Bezirksbürgermeisters in Wanne kandidieren wolle, sagt Marx zur WAZ. „Das habe ich mir in Ruhe überlegt - und dann aus Überzeugung zugesagt“. Marx ist seit 1983 in der SPD, seit 2016 Vorsitzender des Ortsvereins Wanne und beschäftigt als Leiter des Wahlkreisbüros der SPD-Bundestagsabgeordneten Michelle Müntefering. In die Bezirksvertretung rückte er erst 2023 nach. Im Falle seiner Wahl wolle er die Bürgerinnen und Bürger im Bezirk mitnehmen, ihr Ansprechpartner sein, wenn es um Fragen, Klagen oder Probleme gehe, aber auch um Anregungen, sagt Marx.
Der Bezirk Wanne habe manche Probleme, aber es gebe eben auch viele Hoffnungszeichen. Herausforderungen seien unter anderem steigender Parkdruck, schwindende Einkaufsmöglichkeiten und Probleme rund um den Buschmannshof, positiv die Großsanierung des Hauptbahnhofs Wanne-Eickel sowie die Pläne für einen Urban-Arts-District und das Rathauscarrée. All das werfe bei Bürgerinnen und Bürgern Fragen auf, sorge aber auch für Kritik. Dafür wolle er ein offenes Ohr haben.
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Hernes SPD-Chef Hendrik Bollmann sprach gegenüber der WAZ von einem „guten und runden Parteitag“. Der Umstand, dass es keine einzige Kampfkandidatur gegeben habe, zeige, wie geschlossen die Sozialdemokraten in den Kommunalwahl-Kampf gehen könnten. Hernes OB Frank Dudda wurde am Samstag für eine dritte Amtszeit nominiert - mit 98 Prozent. Auf Platz 1 der Reserveliste steht Kai Gera, der nach den Kommunalwahlen Fraktionschef im Stadtrat werden soll. Der 56-Jährige erhielt 92 Prozent der Stimmen und soll Udo Sobieski ablösen, der nicht mehr für den Rat antritt. Auf Platz zwei steht Gabriele Przybyl, die erste (ehrenamtliche) Bürgermeisterin werden soll.
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Apropos Reserveliste: Sie zeige die ganze Vielfalt seiner Partei, sagt Bollmann. Auf den ersten 21 Plätzen seien nicht nur 50 Prozent Frauen, sondern auch ein Drittel Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, aber unter anderem auch junge Menschen sowie Gewerkschaftsvertreterinnen und -vertreter und Unternehmerinnen und Unternehmen: „Wir sind sehr breit aufgestellt.“