Herne. Die Cranger Kirmes 2024 geht zu Ende. Unsere Kirmes-Reporter haben die fünf Tops und fünf Flops der elf Tage auf Crange zusammengestellt.
Was für eine Cranger Kirmes 2024! Das Volksfest geht am Wochenende zu Ende. Zum Finale hat unsere Redaktion die Tops und Flops von elf Wahnsinns-Tagen am Rhein-Herne-Kanal zusammengestellt. Eindeutige Meinung unserer Reporter: Die Tops überwiegen in der Bewertung.
Top 1: Die Atmosphäre
Wenn die Kirmes beginnt, dann steht Crange Kopf. So wie an Weihnachten der Baum geschmückt wird, starten auf Crange die Kirmes-Feiertage. Anwohnerinnen und Anwohner hängen Crange-Fahnen raus, sammeln (weitestgehend klaglos) Kirmes-Müll auf. Crange ist heilig und ein Lebensgefühl. Die Illusion macht diesen gottverlassenen trostlosen Acker zwischen Friedhof, Kanal und Industrieanlagen für elf Tage zum Ort für Träume, Nervenkitzel und Erinnerungen, die ein Leben prägen können. Hier finden Menschen zusammen, werden Ehen begründet und geschlossen. Wir sind Crange. Und du auch?
Top 2: Die veränderten Wege, weniger Stau
Crange peilt Besucherrekorde an. Die Schaustellerinnen und Schausteller freuen sich über gute Geschäfte. Aber trotzdem fühlt es sich an einigen Tagen deutlich leerer auf dem Gelände an. Abends fließt der Besucherstrom ohne Staus. Woran liegt das denn? „Wir haben einige kleine Veränderungen vorgenommen“, erklärt Kirmessprecher Alexander Christian. Auch Platzmeister Tibo Zywietz erklärt die neue Situation mit leicht verbreiterten Kreuzungen abgerundeten Kreuzungen und eine Entzerrung, die man so für kaum möglich gehalten hätte. Darüber freuen sich übrigens auch die Schaustellerinnen und Schausteller. Diese sehen ihre Gäste nämlich lieber auf den Fahrgeschäften und an den Ständen als stehend im Fußgänger-Stau.
+++ Weitere spannende Themen von der Cranger Kirmes: Sabotage-Vorwürfe durch Höllenblitz-Betreiber vor dem Start +++ Crange-Neuheit enthüllt: Premiere für spektakulären Turm ausgerechnet in Düsseldorf +++ Platzmeister vor dem Start: „Wir knacken die vier Millionen Besucher“ +++
Top 3: Die Menschen hinter der Kirmes
Die Kirmes setzt Kräfte frei. Hier funktioniert, was man sonst für kaum möglich halten würde. Städtische Beamte und Angestellte schieben im Dienst der Kirmes an sieben Tagen in der Woche gefühlte Rund-um-die-Uhr-Schichten. Die Müllabfuhr ist bereit. Rettungskräfte helfen. Die Polizei passt auf. Und die Schausteller zeigen, wie man selbst Undenkbares binnen kürzester Zeit hinbekommt. Die Arbeit im Hintergrund ist ein permanentes Lösen von Problemchen und Problemen. Die Kirmesgäste spüren davon später so gut wie nichts.
+ Was, wann wo? Alle Öffnungszeiten und Infos zur Cranger Kirmes 2024 gibt es hier! +++ Nervenkitzel und Vergnügen pur: Alle Fahrgeschäfte der Cranger Kirmes 2024 im Überblick! +++ Umzug und Party: Alle Infos zum großen Kirmesumzug am Samstag, 3. August, durch Wanne-Eickel! +++ WAZ-Schlagerherz: Tickets, Preise, Infos zur großen Schlagersause im Bayernzelt am 7. August! +++ Das neue Kirmesplakat 2024: So sieht das Motiv zur Cranger Kirmes aus! +++ Crange-Pin, Becher und mehr: Das sind die Crange-Souvenirs 2024! +++ Stargast bei der Eröffnung: Vanessa Mai läutet Crange 2024 ein! +++
Top 4: Die Partys/die Musik
Wow, man muss nicht nur ins Bayern-Festzelt schauen, wo mit dem Schlagerherz (veranstaltet von unserer Mediengruppe) und der Mallorca-Party gleich zwei Großereignisse mehrere Tausend Menschen in Extase versetzten. Die Biergärten wie der „Lieblingsmensch“, Morcks neuer „M3“, „Max und Moritz“ oder „Zum Ritter“ sorgten nahezu täglich für Live-Musik oder DJ-Unterhaltung. Ein tolles Angebot, das man auf der Kirmes nicht an erster Stelle vermutet.
Top 5: Die Preise
Wir lehnen uns hier mal weit aus dem Fenster, aber wenn man sich Internet-Foren und Facebook-Kommentare durchliest und am Stammtisch zuhört, dann könnte man glauben, die Kirmes habe sich selbst abgeschafft. Von Horror-Preisen ist die Rede. Von Abzocke durch die Schausteller. Ja, es gibt auf Crange diese Fälle. Den erwarteten Preisanstieg (daran muss man messen) haben aber die meisten Schausteller nicht mitgemacht. Viele Preise sind auf dem Vorjahresniveau geblieben (als es wirklich einen Sprung gab). Aber im Durchschnitt sind die Preise nicht so stark gestiegen wie die Kosten für die Betriebe: Personal, Strom, Transport. Die meisten Anbieter versuchen die Kosten über eine große Masse an Besucherinnen und Besuchern zu decken, statt Exklusivität über hohe Preise zu erreichen. Schausteller-Vertreter Patrick Arens gab die Maxime vor: „Wir wollen für die breite Masse bezahlbar bleiben.“ Die Nachfrage zeigt, dass der Ansatz aktuell funktioniert.
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Flop 1: Hubschrauber-Rundflüge
Diese Idee kam so schlecht an wie lange nichts mehr auf der Cranger Kirmes. Die Hubschrauber-Rundflüge mit Start in Herten gingen den Menschen nicht nur in Crange gehörig auf die Nerven. Fantastische Aussichten von oben und nervender Lärm am Boden. So mancher Anwohner - weit entfernt von der Cranger Kirmes - wollte seine Zeit nicht mehr im Garten verbringen. Ein Entkommen war kaum möglich. Auch auf der Kirmes störte der Hubschrauber-Lärm in einigen Bereichen die Kirmes-Kulisse.
Flop 2: Den Mund zu voll genommen
Mal was zum Schmunzeln: Ein Politiker hatte sich im WAZ-Live-Interview bei der Eröffnung weit aus dem Fenster gelehnt und erklärt, dass ihm quasi kein Fahrgeschäft Angst mache. Als er dann nur wenig später die Gelegenheit hatte, den Beweis anzutreten, soll das übereinstimmenden Augenzeugenberichten zufolge anders ausgesehen haben. Der Arme sei nach der ersten Fahrt schon ganz bleich gewesen und habe die Kirmes dann schnell verlassen, heißt es. Er soll nicht der Erste gewesen sein, der schon mal auf der Kirmes den Mund kurzzeitig zu voll genommen hat.
Flop 3: Rassismus beim Kirmes-Umzug
Über diesen Punkt kann man nicht mehr lachen: Es war ganz sicher kein Massenphänomen, aber ein kleiner Zwischenfall am Rande des sonst so fantastisch-überzeugenden Kirmesumzugs wirft Schatten. Gegen einen 35-jährigen Herner wurde Anzeige wegen Beleidigung und Volksverhetzung erstattet, weil er ausländerfeindliche Parolen gerufen haben soll. Der Mann soll einer 27-jährigen Hernerin vor die Füße gespuckt haben. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, ist das ein trauriges Kirmes-Kapitel.
Flop 4: Eine unangenehme Toiletten-Situation
Leser Stefan Schürmann (36) geriet an einem der ersten Kirmes-Tage in eine wirklich unangenehme Situation. Der Rollstuhlfahrer war im dichten Gedränge auf dem Gelände unterwegs. Als ihn ein dringendes Bedürfnis überkam, waren ausgerechnet die Behinderten-Toiletten am Zelt und an der Alpina-Bahn geschlossen, niemand erreichbar. Schürmann, der wegen einer Spastik nicht aus dem Rollstuhl aufstehen kann, war erst viele Minuten später an der dritten Toilette erfolgreich. Das Positive: Nach dem Zwischenfall war schnell Abhilfe gefunden. Die Toiletten waren noch am Abend komplett besetzt.
Flop 5: Die Attacken im Vorfeld
Böse Sabotage-Vorwürfe wurden geäußert, von Krieg unter Schaustellern gesprochen. Ein Einzelner prangerte angesprochen auf die Sicherheit an seinem eigenen Fahrgeschäft seine Kolleginnen und Kollegen an. Schausteller-Krieg? Sehr sicher nicht. Auch bei der Cranger Kirmes verfestigte sich der Eindruck, dass die Schaustellerschaft trotz der Konkurrenz um Standplätze in der Masse bestens zusammenhält.
+++ Weitere spannende Themen von der Cranger Kirmes: Sabotage-Vorwürfe durch Höllenblitz-Betreiber vor dem Start +++ Crange-Neuheit enthüllt: Premiere für spektakulären Turm ausgerechnet in Düsseldorf +++ Platzmeister vor dem Start: „Wir knacken die vier Millionen Besucher“ +++