Herne. Die Cranger Kirmes ist offiziell eröffnet. OB Dudda brauchte beim Fassanstich so wenige Schläge wie noch nie. So lief die Eröffnung im Festzelt.

Jetzt heißt es auch endlich offiziell wieder „Piel op no Crange“. Am Freitag, 2. August, ist die Cranger Kirmes 2024 in der Bayern Festhalle eröffnet worden. Ganz traditionell: mit dem Fassanstich von Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda, dem Einzug der Schaustellerverbände und natürlich dem Auftritt von Stargast Vanessa Mai.

Apropos Fassanstich: Der war in diesem Jahr ein wahres Highlight - vor allem für den Oberbürgermeister, der vorab durchaus nervös war. Wie viele Schläge wird er wohl dieses Jahr benötigen, damit das Bier in die Krüge fließen kann? Das fragte sich nicht nur der OB selbst, sondern auch die hunderten Menschen in der Bayernhalle, in der es schon nach wenigen Minuten heiß war. Da stand nicht nur Frank Dudda der Schweiß auf der Stirn. Drei bis fünf Schläge hatte er sich vorgenommen, sagte er zuletzt im WAZ-Interview. Eins! Zwei! „Er ist drin“, rief der OB, sichtlich erleichtert darüber, dass er diese Aufgabe für dieses Jahr nun auch mit neuem Rekord gemeistert hat. „Nun können wir feiern!“

Mona Neubaur: „Die Cranger Kirmes ist die ehrlichste Kirmes“

„Endlich darf ich wieder die Bretter betreten, die zumindest für zehn Tage die Welt bedeuten und das ist ein wunderbares Gefühl“, sagte Dudda noch vor seinem großen Moment. Erst vor wenigen Tagen sei die Nachbarstadt Gelsenkirchen in Swiftkirchen umgenannt worden. „Jetzt sind wir dran, mit Vanessa Mai und Crange - zwar mit weniger Pailletten, aber mit genauso viel Spaß und unvergesslichen Momenten.“ Neben all der Freude betonte der OB aber auch noch mal: „Achtet auf die Anwohner, denkt an sie.“ Ein gutes Miteinander sei während der Kirmes-Tage genauso wichtig wie der Spaß.

Das Bayernzelt war wieder bis auf den letzten Platz gefüllt.
Das Bayernzelt war wieder bis auf den letzten Platz gefüllt. © FUNKE Foto Services | Jonas Richter

Vor dem Fassanstich begrüßten der Oberbürgermeister und der Moderator, der Herner Comedian Helmut Sanftenschneider, der wieder durch das Programm führte, Mona Neubaur, stellvertretende Ministerpräsidentin in NRW, auf der Bühne. Sie sei bereits das fünfte Mal in Folge auf Crange. „Die Cranger Kirmes ist die ehrlichste Kirmes“, sagte sie begeistert.

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Und dann wurde es doch auch noch politisch. Die Lockerung des Bundesgaststättengesetzes führe zu einer deutlichen Entlastung der Schausteller, sagte Sanftenschneider „Man verliert nichts, wenn man das entschlackt“, so Neubaur. Deswegen habe die NRW-Landesregierung sich dazu entschieden, den Schaustellern weniger Bürokratie aufzuladen. Bayern hingegen sei noch nicht so weit. „Nicht nur älter als das Oktoberfest, nicht nur schöner als das Oktoberfest, sondern für alle, die jetzt hier arbeiten, auch deutlich einfacher“, so Neubaur, die selbst aus Bayern kommt.

Übrigens zeigte sich Sanftenschneider, genau wie unser WAZ-Kollege, erschüttert darüber, dass Heidi Klum eine Einladung zur Cranger Kirmes weder angenommen noch abgelehnt habe. Aber - welch‘ ein Glück - er habe die Handynummer von Heidi und prompt spielte er eine Sprachnachricht „von Heidi“ ab, die sich entschuldigte, dass sie nicht zur Cranger Kirmes kommen kann. Sie habe einfach zu viel zu tun - unter anderem auf der Bahnhofstraße in Herne-Mitte neue Kleidung zu kaufen.

Unter den vielen politischen Gästen war unter anderem auch Franz Müntefering, ehemaliger Vize-Kanzler. Auch wenn er nicht aus Herne komme, habe ihm seine Frau Michelle Müntefering schnell erklärt, dass es viele Sachen im Jahr gebe - aber Crange die wichtigste sei. „Deswegen bin ich heute natürlich auch hier.“

Nach dem Fassanstich herrschte auf der Bühne ausgelassene Stimmung.
Nach dem Fassanstich herrschte auf der Bühne ausgelassene Stimmung. © FUNKE Foto Services | Jonas Richter